AG Reflexion

Aus Wiki Studentische Mitbestimmung
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Hier können die Protokolle der AG-Reflexion verlinkt werden.

Außerdem können hier dann auch Kommentare zu den Protokollen gepostet werden oder mensch der nicht bei den Treffen war seine Ansichten zum bisherigen Verlauf äußern.

Weiterhin kann hier Nicos Papier verlinkt werden (so es denn fertig wird).

1 Selbstverständnis - AG

Es wäre nett, wenn von den Mitgliedern der AG kurz die Gründe für die Gründung der selbigen beschrieben werden könnten.

2 Selbstverständnis - BS

Hier sollten Gedanken zu dem jeweiligen Selbstverständis formuliert werden. Höchstwahrscheinlich unterscheidet sich das schon, wenn man BS-Studis, BS-Bündnis, Freiraum-Aktivisten etc. mal versucht getrennt zu betrachten...


3 Nicos Mail vom 5.12.

Nico hat am 5.12.09 eine Mail mit vielen wichtigen Anregungen vermailt, die hier mal dokumentiert werden soll. Sicherlich hat Nico nichts dagegen, wenn daran weitergearbeitet wird:

Neben den Forderungen nach Änderung von BA/MA, mehr Geld für Bildung, mehr Mitbestimmung der Studierenden, Studiengebühren abschaffen usw., wird von vielen Aktiven des Bildungsstreiks eine Änderung der Gesellschaft angestrebt. Dies steckt hinter Forderungen nach „emanzipatorischer oder demokratischer Bildung“, „education is not for sale“ und „selbstbestimmtem Leben und Lernen“. Das dies eng mit oben genannten Punkten zusammen hängt, dürfte allen bewusst sein, denn wie soll freie Entfaltung in einem System von starren Vorgaben, Studiengebühren, Auswendiglernen usw. möglich sein? Die Hochschulen (allgemein Bildungseinrichtungen) sollten vielmehr zu einem Erfahrungsraum werden von dem beispielsweise Impulse für gesellschaftliches Zusammenleben ausgehen oder an dem sich in Hierarchieloser Demokratie geübt wird.

Diesen Zielen haben sich viele Mitglieder des Bildungsstreiks verschrieben. Doch man wird allerorts nur mit vielen verständnisvollen Sätzen vertröstet. Der anhaltende Protest durch große Demonstrationen, kreative Protestformen und Mittel des zivilen Ungehorsams (welche im Übrigen immer friedlich sind, wie beispielsweise die vielerorts stattfindenden Besetzungen), scheint nun etwas Bewegung in die Bildungspolitik zu bringen. Es ist jedoch zu befürchten, dass sich nur oberflächliche und wenige Dinge ändern.

Einen angestrebten Diskurs in der Gesellschaft versuchen viele PolitikerInnen im Keim zu ersticken. Rektorate lassen friedliche Besetzungen mit riesigen Polizeieinsätzen, welche vielerorts mit massiver Gewalteinwirkung verbunden sind, räumen. Auf Demonstrationen wird ebenfalls mit überzogener Härte eine offensiv ausgerichtete Polizeitaktik umgesetzt, die sich gegen die friedlich demonstrierenden SchülerInnen und Studierenden richtet.

Aus diesen beiden Gründen (Polizeigewalt und Handlungsunfähigkeit der Institutionen) entwickelt sich langsam ein Ohnmachtsgefühl unter den Protestierenden. Durch die intensive Auseinandersetzung mit diversen Ungerechtigkeiten und alternativen Möglichkeiten bekommen viele Studierende andererseits ein sehr gutes Gerechtigkeitsgefühl. Sie setzen sich durch die Proteste auch für diejenigen ein, die nie eine Chance hatten ihr Leben, aufgrund früher Selektion im Bildungssystem durch soziale Herkunft oder Geldmangel selbstbestimmt führen zu können. Beides setzt Energien frei, die beschränkenden Umstände und Zwänge zu ändern. Es besteht die Möglichkeit, dass dadurch teilweise eine Radikalisierung einsetzt.

Es stellt sich nun die Frage, wie wir damit umgehen. Meiner Ansicht nach führt das dazu, dass sich der Bildungsstreik von der breiten Masse entfernt und bestehende Sympathien verspielt. Zudem sind Studierendenproteste historisch gesehen teilweise deshalb gescheitert, weil es eine Zersplitterung der Bewegung aufgrund solcher Tendenzen gab. Diese Zersplitterung kann es auch aufgrund verschiedener inhaltlicher Ausrichtungen geben. Es kann meiner Meinung nach nicht im Sinne der Sache sein, dass sich Hörsaalbesetzungen vom Bildungsstreik distanzieren. Der Bildungsstreik ist eine Bewegung, die die Missstände im Bildungssystem ankreidet und versucht Lösungen aufzuzeigen. Dies wird aufgrund seiner enormen Diversität auf die unterschiedlichsten Arten gemacht. Eine davon sind Hörsaalbesetzungen. Hörsaalbesetzungen sind also ein Mittel und nicht gleich dem Bildungsstreik, der eine Bewegung ist. Meiner Ansicht nach sollten wir uns nicht von der Masse entfernen, sondern weiterhin versuchen die Masse aufzuklären. Die Übergriffe der Polizei auf die friedlichen Proteste müssen schonungslos an die Öffentlichkeit gebracht werden und der Druck auf die Politik muss aufrecht erhalten werden. Dazu brauchen wir eine funktionierende Öffentlichkeitsarbeit bei der wir eine breite Masse in der Bevölkerung erreichen können. Dies könnte zum Beispiel über die stärkere Einbeziehung der BündnispartnerInnen geschehen.

Wir müssen uns bewusst sein, dass es die Möglichkeit einer Radikalisierung der Proteste gibt. Ich denke der beste Weg nicht die Bindung des Bildungsstreiks an die Gesellschaft und die teilweise vorhandenen Sympathien zu verlieren ist es, sich dieser Gefahr bewusst zu sein. Das heißt nicht, dass wir gegen radikale Maßnahmen sein sollten, diese aber nur reflektiert und gezielt einsetzen sollten.

Ich denke es wäre sinnvoll neben einer AG Selbstreflexion die AG Repression wiederzubeleben (ich weiß nicht wie da der Stand ist, aber aufgrund der massiven Polizeieinsätze in letzter Zeit halte ich das für absolut notwendig – Arbeitsfeld: Praktische Tipps zu Räumungen, Umgang mit der Polizei, Hintergrundwissen, …) und ihre Arbeit wie alle anderen bundesweiten AGs transparent auf dem bundesweiten Wiki ablegen sollte.

Schlussendlich muss ich sagen, wir sind auf einem guten Weg, müssen aber weitermachen!

Als kleine Anregung:

http://www.swp.de/goeppingen/nachrichten/politik/art4306,263226

In Heidelberg müssen wir uns überlegen, wie wir Personen, die sich engagieren, stärker unterstützen können. Zudem ist es immer noch so, dass sehr viel Arbeit von Einzelpersonen, die dadurch verschleißen, erbracht wird. Viel Arbeit wird immer noch doppelt gemacht, weil KnowHow nicht für alle zugänglich gesammelt wird. Daher rege ich an, ein Wiki für Heidelberg zu erstellen, in dem wir das Wissen und Arbeit aus Arbeitsgruppen sammeln. Absolut notwendig halte ich, wie anfangs angedeutet, eine AG Selbstreflexion, Material (Sammeln von alten Flyern, Bildern usw., Erstellen von neuen, Bestellen von Aufklebern usw…), Inhalt, Öffentlichkeitsarbeit (Presse, Web2.0, Vernetzung), AGSM, AG Protestchoreo. Eine zentrale Datenablage hätte zudem den Vorteil, dass man nicht mehr so leicht das Gefühl bekommt, Arbeit umsonst zu machen und dass neue Leute leichter integriert werden können.

Des Weiteren sollten wir unsere Mobilisierungsstrategie überdenken. Teilweise sind die Aktionen schon sehr gut, es gibt aber auch noch Verbesserungsmöglichkeiten. So ist es beispielsweise meiner Ansicht nach nicht sinnvoll mit einem metallisch die Stimme verzerrenden Megaphon (man versteht nichts) durch die Mensen läuft. Besser wäre es die Leute direkt anzusprechen und sympathische Aktionen zu machen. Für die Mobilisierung muss auch bestehendes Material besser genutzt werden. (alte Flyer, Bilder, Videos müssen zentral online zugänglich sein… da gibt es Nachholbedarf auf der Homepage). Momentan klappt die Mobilisierung auch nicht, weil wir teilweise eine schlechte Außenwirkung haben. (vgl. kiffender verzeckter Hippiehaufen)

Zudem müssen Plena besser geplant werden. Alte Protokolle müssen zwingenderweise Berücksichtigung finden (sie werden ignoriert). Für die Plena muss ein fester Zeitrahmen gesetzt werden, damit die Leute ein Ende sehen und dabei bleiben. Es sollten meiner Ansicht nach auch evtl. in anderem Rahmen zusätzlich Blitzlichter gemacht werden, wie sich die Personen fühlen usw.

Wir müssen die Bündnistreffen wiederbeleben und gut vorbereiten. Momentan findet keine Arbeit im Bündnis statt; dadurch, dass das Plenum auch montags um 18:00 tagt, fand kein Bündnistreffen statt bzw. das Plenum hat das Bündnistreffen geschluckt.