Workshop Modularisierung

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Workshop: Modularisierung, Prüfungsorganisation

Ort: Universität Tübingen

Datum. Ende Oktober 2010





Was ist ein Modul?

Laut der KMK (Kultusministerkonferenz) gilt Folgendes:

Modularisierung ist die Zusammenfassung von Stoffgebieten zu thematisch und zeitlich abgerundeten, in sich abgeschlossenen und mit Leistungspunkten versehenen abprüfbaren Einheiten. Module können sich aus verschiedenen Lehr- und Lernformen (wie z.B. Vorlesungen, Übungen, Praktika u.a.) zusammensetzen. Ein Modul kann Inhalte eines einzelnen Semesters oder eines Studienjahres umfassen, sich aber auch über mehrere Semester erstrecken. Module werden grundsätzlich mit Prüfungen abgeschlossen, auf deren Grundlage Leistungspunkte vergeben werden.

Einzusehen auf: http://www.akkreditierungsrat.de/fileadmin/Seiteninhalte/Dokumente/kmk/KMK_041022_Leistungspunktsysteme.pdf


Zusammengefasst sollte ein Modul also eine Einheit von thematisch und zeitlich zusammenhängenden Lehrveranstaltungen, die in einer Prüfung absolviert wurden.


Finden wir es gut, dass ein Modul als Einheit nur von dem Aspekt der Abprüfbarkeit definiert wird?

Wie sehen wir die Möglichkeit zu Freiversuchen?


studentische Beteiligung: Zu Beginn des so genannten Bologna-Prozesses forderten die Hochschulminister und Hochschulministerinnen am 19.Mai 2010 nach einem Treffen in Prag im Prager Kommunique Folgendes:


„Sie [Anm.: die Ministerinnen und Minister] unterstützten die Auffassung, dass Hochschulausbildung
als ein öffentliches Gut zu betrachten und dass sie eine vom Staat wahrzunehmende
Verpflichtung ist und bleibt (Regelungen usw.), und dass die Studierenden gleichberechtigte
Mitglieder der Hochschulgemeinschaft sind. [...] Die Ministerinnen und Minister hoben hervor,
dass die Beteiligung der Universitäten und anderer Hochschuleinrichtungen und der Studierenden
als kompetente, aktive und konstruktive Partner bei der Errichtung und Gestaltung des europäischen
Hochschulraums notwendig ist und begrüßt wird [...] Die Ministerinnen und Minister
bestätigten, dass die Studierenden an der Organisation und am Inhalt der Ausbildung an
Universitäten und Hochschuleinrichtungen teilnehmen und sie beeinflussen sollten.“


Einzusehen unter: http://www.bmbf.de/pub/prager_kommunique.pdf


Die Frage ist nun: Wie sah die Beteiligung der Studierenden aus? Wurden ihre Vorschläge bei der Konzeption der neuen Studiengänge umgesetzt, fanden Studierenden und Lehrende ein gemeinsam vertretbares Konzept oder war es nur so, dass sie zwar ge-, aber vor allen Dingen überhört wurden, dass sie also ihre Sicht dargelegt haben, diese aber von den Lehrenden ( vor allem von den ProfessorInnen) ignoriert wurde?


Die Studiengänge an vielen Universitäten, durch die die Studierenden überlastet und überfrachtet werden, lassen auf Letzteres schließen.


Jedoch gibt es hierbei noch ein Problem: Die Positionen der politisch engagierten Studierenden in den Fachschaften stoßen bei den anderen Studierenden kaum auf Resonanz. Die Studierenden haben in der Regel weder Interesse, noch ein (differenziertes) Problembewusstsein für Modularisierung oder Prüfungsordnungen. Das heißt, obwohl es einzelne Studierenden gibt, die eine klare Position haben, was Verbesserungen des Studiums und Entlastugen für Studierende anbelangt, gibt es diese Position übertragen auf die gesamte Studierendenschaft nicht. Hierdurch werden aber die Positionen der engagierten Studierenden zwar nicht inhaltlich, aber doch nicht unerheblich geschwächt. Hierbei stellt sich nun die Frage: Wie kann man hier ein Umdenken bewirken?