Lehren und Lernen an der Universität Heidelberg

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1 Treffen mit Frau Nüssel am 19.11.2010

1.1 1. Lehre wird immer mehr zum Verwaltungsakt

wie kann man sich denn zum Beispiel darüber freuen, wenn immer mehr Leute ein Beratungsangebot in Anspruch nehmen?

bei Umfragen wird von Fächern verlangt, (quantifizierbare) Definitionen zu geben, anstatt einfach auch mal Beispiele für gelungene und misslungene Lehre zu sammeln und sich einem Qualitätsbegriff anzunähern.

Studierende werden auf Seminare verteilt, rein nach kapazitären Überlegungen. Warum Leute (nicht) in bestimmte Seminare oder zu bestimmten Lehrenden wollen, wird nicht hinterfragt (was nicht heißt, dass alle diese Gründe immer zählen, aber man sollte erstmal drüber reden, bevor man durch restriktive Zuteilungen jede Diskussion unterbindet).

1.2 2. Studium wird nicht als ein Ganzes gesehen

Aktuelles Beispiel: In Romanistik und Germanistik fallen Leute, die zuvor im Studium im 1-er und 2-er-Bereich unterwegs waren.

Erklärungsansätze dafür:

a) PrüferInnen sind mies drauf (alle Prüfungslast hängt an ihnen (aber anderen gibt man die Prüfungserlaubnis nicht); Profs kennen die Leute nicht, da sie nie Veranstaltungen bei ihnen besucht haben; Anträge auf "Entlastung" von der Prüfungs"last" wurden in der Studiengebührenkommission von Studierenden abgelehnt, das dürfen andere Studierende "ausbaden")

b) in den Prüfungen wird etwas verlangt, das in den Veranstaltungen nicht vermittelt wird (Seminare finden auf Deutsch statt, die Prüfungen in der Fremdsprache; die Veranstaltungen sind gar nicht dafür konzipiert, auf die Prüfung vorzubereiten; um die Prüfung zu "objektivieren", werden Fakten abgefragt (2. Vorname von Schleiermacher, wichtigste Stadt des Sturm und Drang) statt der Nachweis von Kompetenzen verlangt;

Überhaupt: die Veranstaltungen sind nicht kompetenzorientiert,

d) PrüferInnen und Prüflinge kennen sich nicht (Studierende haben im Ausland studiert im Hauptstudium und kommen zum Examen zurück, Profs unterrichten aber nicht im Grundstudium; Studierende sind nicht in Veranstaltungen bei potentiellen PrüferInnen reingekommen, obwohl sie wollten)

1.3 3. Akute Beratungsprobleme

Obwohl vieles durch die Verwaltungsbrille gesehen wird, wird diese bei einigen Themen aus- bzw. gar nicht angezogen. Gerade dort, wo Verwaltungskompetenz gefragt ist, werden Studierende mit stümperhaftem Vorgehen geschädigt und behindert.

Natürlich sollte einE PrüfungsausschussvorsitzendeR (auchn, wenn er/sie nicht JuristiIn ist) wissen, welche Regelungen bei mehrmaligem Durchfallen von Prüfungen gelten, um adäquat Antworten geben zu können. Das kann er/sie natürlich an die Verwaltung delegieren, aber aus dem Bauch heraus irgendwas nach Hörensagen zu erzählen und damit Studierende zu be(un)ruhigen ist nicht in Ordnung. Wenn dann dadurch noch Fristen von den Studierenden versäumt werden, ist es das mindeste, dass man dann "mal ein Auge zudrückt" - aber das kann man sich auch sparen, indem man von Anfang an korrekt vorgeht. Das gilt auch für die Ausstellung von Leistungsnachweisen nach § 48 BAföG.

Ein grundlegendes Problem dahinter scheint zu sein, dass Posten wie BAföG-BeauftragteR oder PrüfungsausschussvorsitzendeR oft, aber nicht immer an Leute vergeben werden, die in der Lage sind, diese Aufgabe verantwortlich wahrzunehmen.

Details: vgl. SAL-Vorbereitung

1.4 Alte Berichte

Bericht vom Treffen am 04.08.10

2 Überlegungen zu Lehre - Einleitung

Wir stellen uns ein Gesamtkonzept vor, in dem verschiedene Aspekte von Lehre und Lernen umfassend dargestellt werden. Hier muss auch auf das Verhältnis von Forschung und Lehre, den Stellenwert von Lehre in der Universität, das Verhältnis von Lehrenden und Lernenden und der sonstigen Mitwirkenden eingegangen werden. Außerdem müssen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, die die Universität bestimmen.

Das Leitbild muss in seinen Auswirkungen aus Lehren und Lernen Platz finden sowie der Zusammenhang der folgenden Unterpunkte klargemacht werden.

Vielleicht auch eine explizite Selbstverpflichtung zu bestimmten Dingen (ähnlich wie in einem Leitbild?)


GrundKeine Instrumentendebatte !

Es geht nicht in erster Linie darum, über Tutorien, Übergreifende Kompetenzen, Veranstaltungsformen oder Berechnung von ECTS zu diskutieren, sondern erstmal Kriterien festzuhalten, nach denen man dann Konzepte für Tutorien, Exkursionen, Modularisierung, Anrechnung von Studienleistungen etc. entwickeln kann. Solche Kriterien wären beispielsweise:

  • Lernendenorientierung
  • Durchlässigkeit/Öffnung (Barrierefreiheit, Geschlechtergerechtigkeit, )
  • Modularisierung
  • Kompetenzorientierung
  • Eingebundenheit in ein Konzept von Lebenslangem Lernen
  • Bildung der Persönlichkeit
  • Freiräume erhalten: Wahlmöglichkeiten bei Veranstaltungen und Prüfungen erhalten - Einschränkungen vermeiden. (konservativ gesagt: Übernahme von Verantwortung für das eigene Studium).


3 Bestandteile von Lehren und Lernen

Hier sollen verschiedene Aspekte dargestellt werden, die Teil von Hochschullehre, gerade universitärer Lehre sein müssen.

3.1 Rahmenbedingungen des Studiums

Modularisierung

Internationalität

Kompetenz und Qualifikation

Übergreifende Kompetenzen

Evaluation

3.2 Zivilgesellschaftliches Engagement und Persönlichkeitsentwicklung (oder:Rahmenbedingungen für Studierende im Lebensraum Universität)

Studentische Selbstverwaltung

Studentische Freiräume

Studentische Mitbestimmung

Studentische Leben

3.3 Gestaltung des Lehrens und Lernens

Tutorien

E-Learning

Praxis - Studium - Wissenschaft im Spannungsverhältnis

Lehr-und-Lernarrangements

Prüfungsformen

Hochschuldidaktik

3.4 Das Lehramt - lernen um zu lehren

Personale Kompetenz

Didaktik-Didaktik (+Fachdidaktik)

3.5 Graduate Studies

siehe Promotionsvereinbarung, Nachwuchspapier, etc.

3.6 Fachspezifische Konzepte

[gerne auch klein- oder großteiliger. Ist nur ein Vorschlag]

Sprachwissenschaften

Philologien

Altertumswissenschaften

 Kulturwissenschaften

Gesellschaftswissenschaften

Geisteswissenschaften/Mathematik

Naturwissenschaften

Lebenswissenschaften

Medizin

Jura


Laborarbeit

Arbeit mit Schriften

Arbeit mit Texten

Arbeit mit Materialien (Scherben, Knochen, Steine, ...)

Arbeit mit


4 Umsetzungsplan

Dieses Konzet muss in einer sehr frühen Phase dem Senat vorgestellt werden, der verschiedene Ausschüsse (z.B.. SAL) bzw. andere Kommissionen (zB. QMS) beauftragt, das Konzept auszuarbeiten [oder man bringt die Überlegungen erst mal dort ein, der Senat kann nichts dagegen haben, wenn man sich in den zuarbeitenden Kommissionen mit so etwas befasst und zu den Konzept kann er so abstrakt erst mal nichts sagen - man könten ja einfach drauf hinweisen und die um Anregungen bitten, die sich dafür interessieren. Wenn Sachen zu oft im Senat beredet werden, sind sie tot - und irgendeine Unstimmigkeit wird immer entdeckt udn das führt ggf. zu Endlosdiskussionen]. Von hier aus (speziell aus dem SAL) muss die Ideensammlung und Beteiligung in alle Fakultäten und Fächer gehen, am besten auch in zentrale Einrichtunge wie Bibliothek, ZSB, etc. damit das beste Ergebnis herauskommt - auch wenn es länger dauert. [Man kann auch erst mal gucken, wo aktuter Handlungsbedarf ist, was der grobe Rahmen ist und dann mal anfangen, von dort her an die Thematik ranzugehen.] Und so hätte man auch einen gesamtuniversitären Prozess in Gang gebracht [den sollte es eigentlich schon geben, es gilt zu gucken, wo schon was läuft oder laufen sollte] , so dass wir am Ende keine Utopie darlegen, sondern ein Ziel, bei dem alle helfen, es zu erreichen.[Die Utopie kann man einleitend formulieren, der Rest ist der Weg dahin und das ist die Hauptarbeit...]


4.1 Stationen

1. FSK, AGSM, einzelne Fächer

2. Senat

3. SAL, QMS, FSK, Graduiertenakademie

4. Fakultäten, Fächer, Fachschaften, Studienkommissionen, Fachräte, Bibliothek, URZ

5. Zusammenführung in SAL-Unterausschuss oder eventuell neuem Senatsausschuss?

6. Verabschiedung

7. Gutes Lehren und Lernen an der Uni Heidelberg ist Programm - und hat ein Programm.


4.2 Treffen mit Nüssel

5
Links:

http://www.u-asta.uni-freiburg.de/politik/bologna/texte/modularisierung.pdf

Ein Beitrag von Johannes Wildt zum Thema Lernen und Lehren