Bund-Laender-Antrag

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Achtung: dies eine unterseite zu: Lehren und Lernen an der Universität Heidelberg

Bund-Länder-Antrag: Forschend für die Zukunft lernen

Untertitel: Heidelberger Zukunftskonzept für kompetenzorientiertes Lehren und Lernen in gesllschaftlicher Verantwortung

1 Ausgangssituation: Die Universität Heidelberg

(nochmal gucken, ob das die richtige Fassung aus dem SAL am 3.8. oder so ist! - sieht aber so aus...)

Das Profil der Universität Heidelberg ist geprägt von einem breiten Fächerspektrum, das in 12 Fakultäten Natur- und Lebenswissenschaften, Mathematik/Informatik, Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften umfasst. Während die Universität Heidelberg im Bereich der Forschung bereits innovative und transdisziplinäre Strukturen geschaffen hat, sind die Potentiale der Forschungsstärke und Vernetzung der Disziplinen in der Lehre bisher nicht ausreichend genutzt. In der Verbindung von disziplinärer Stärke, interdisziplinärem Austausch und der Ausrichtung auf gesellschaftliche Herausforderungen ergibt sich für die Universität Heidelberg nun die Möglichkeit, ihr Lehr-, Lern- und Studienprogramm systematisch und nachhaltig zu verbessern.

Das Disziplinenspektrum der Universität Heidelberg bietet das Potential, um in der akademischen Ausbildung die zunehmende Vernetzung der Disziplinen in der Bearbeitung von Querschnittsthemen zu nutzen und die gesellschaftliche Relevanz und ethische Dimension neuer Forschungsergebnisse zu reflektieren.
Die Forschungsstärke in den einzelnen Disziplinen stellt die Basis für eine intensive forschungsorientierte Lehre dar. Die mit dem Bologna Prozess entstandenen neuen Rahmenbedingungen bieten für diese Aufgabe neue Chancen und stellen die Universität Heidelberg vor neue Herausforderungen, die schon bei der Umstellung selbst, nun aber vor allem in der Phase der Nachjustierung im Dialog zwischen Lehrenden und Lernenden intensiv diskutiert werden.


1.1 Ziel des Antrags

Um vor dem Hintergrund der vielfältigen Lehr- und Lernlandschaft der Universität Heidelberg ein klares Leitbild zu schaffen, das es erlaubt Qualität der Lehre fächerübergreifend zu definieren und nachhaltig zu verbessern, streben wir für unsere Absolventen und Absolventinnen ein Profil an, das die folgenden Kompetenzen zusammenführt:
1. Hervorragende fachliche Qualifikation;
2. Transdiziplinäre Dialogfähigkeit;
3. Praxisorientiere Problemlösungskompetenz;
4. Fähigkeit und Bereitschaft gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen.
Dieses klar definierte Absolventenprofil haben wir genutzt, Stärken wie Schwächen in den existierenden Programmen zu identifizieren und Strategien zur Verbesserung der Lehrqualität zu entwickeln und umzusetzen. Ausgehend von dem oben dargestellten Profil unserer Hochschule werden wir daher systematisch transdisziplinäres, praxis- und forschungsorientiertes Lernen in gesellschaftlicher Verantwortung im Verlauf des gesamten Studiums stärken. Hierzu werden wir in strukturelle Grundlagen für die Durchführung dieser Veranstaltungen durch Lehr- und Koordinationspersonal, Schulungs-, Weiterbildungs- und Beratungsangebote und verbesserte Ausstattung (für z.B. E-Learning, Projektwerkstätten, Moderationsprozesse) verbessern. Damit einhergehend wird in einem gesamtuniversitären Diskussionsprozess ein umfassendes Lehr-Lernkonzept entwickelt und realisiert. Durch diese Maßnahmen erwarten wir, dass sich die Qualität der Lehre an der Universität Heidelberg substantiell und nachhaltig verbessern wird und die Berufschancen unserer Absolventen gestärkt werden.


Mit dem Antrag in der zweiten Ausschreibungsrunde des gemeinsamen Programms des Bundes und der Länder für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre möchte die Universität Heidelberg die Kompetenzorientierung ihrer Lehre für die Studierenden systematisch stärken und konsequent auf das oben angeführte Ausbildungsprofil und die Potentiale der Heidelberger Universität ausrichten. In der Umstellung der Studiengänge galt es, die herkömmlichen Ziele und Standards auf die mit dem Bologna-Prozess angestrebten Ziele anzupassen. Nach den ersten Erfahrungen mit der neuen Studienstruktur ist in der inneruniversitären Diskussion deutlich geworden, dass die Kompetenzorientierung der Studiengänge weiterer Profilierung bedarf. Diesen Prozess möchte die Universität aus zwei Richtungen angehen. Zum einen sollen innovative Lehr- und Lernarrangements entwickelt und umgesetzt werden, die einer Verstärkung der Forschungsorientierung bzw. des forschenden Lernens und einer besseren Verzahnung von fachlichen, überfachlichen und interdisziplinären Kompetenzen dienen. Zum anderen gilt es, diesen Prozess evaluierend zu begleiten, um auf dieser Basis die Umsetzung der Konzepte sowie die Wirkung der Maßnahmen im Blick auf das Absolventenprofil beurteilen und verbessern zu können. In diesem Dialog möchte die Universität ihr Lehr-Lern-Konzept entwickeln, das für eine nachhaltige Verbesserung der Lehre nötig ist.
Leitend ist dabei die Überzeugung, dass Absolventen und Absolventinnen mit einer optimalen Verbindung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen für ein größeres Spektrum möglicher Berufsbilder qualifiziert werden.

2 Datengestützte Bestandsaufnahme:

Nachfolgend werden Stärken, Schwächen und Entwicklungspotentiale der Universität Heidelberg in Studium und Lehre, Beratung und Betreuung dargestellt und aufgezeigt, inwiefern sie die Universität bei der Erlangung dieser Ziele behindern

  • Entwicklung von Studierenden-, Studienanfänger- und Absolventenzahlen Vgl. erster Antrag Abschnitte 2.1 und 2.2, Ergänzung bis SoSe 2011.
  • Auslastungsgrade der stark belasteten Studienfächer Vgl. alter Antrag. Belegmöglichkeiten prüfen.


3 Forschung und Lehre im Fach und darüber hinaus

Die gelingende Verbindung von Forschung und Lehre als Grundaufgabe der Universität ist von entscheidender Bedeutung, um Studierende für die Fragestellungen ihres Fachs zu begeistern. Wo Veranstaltungen dazu beitragen, die anfängliche Faszination und Neugier in ein stetes Interesse am Fachgebiet zu überführen, ist eine elementare Voraussetzung für ein erfolgreiches Studium und einen guten Berufseinstieg geschaffen. Die Gestaltung der Lehre an der Universität Heidelberg zielt daher darauf, die Studierenden möglichst früh an aktuelle Fragen der Forschung heranzuführen, sie in Forschungsprozesse einzubinden und ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst forschend zu lernen. So wird ein ein breites Spektrum an Kompetenzen gefördert, um anspruchsvolle Aufgaben in den verschiedensten Berufsbildern in Angriff nehmen zu können.

Die Einbindung von Lernenden in Forschungsprojekte und eigenständig von Studierenden durchgeführte Projekte sind jedoch nur in kleinen Gruppen sinnvoll und möglich. Um solche Veranstaltungen nicht nur für einige wenige, sondern für alle Studierende eines Fachs zu ermöglichen, fehlt es vor allem in den stark nachgefragten Fächern an Lehrkapazität. Die Betreuungsrelationen haben sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert und eine weitere Verschlechterung ist absehbar. Auch das CHE-Ranking zeigt, dass im naturwissenschaftlichen Bereich die frühzeitige Forschungsintegration wie auch die Betreuungsrelation derzeit (noch) als gut bewertet werden, während sich in den Geisteswissenschaften deutlich schlechtere Bewertungen finden.

Eine weitere Herausforderung für die Universität liegt darin, dass zu wenige neue Lehr- und Lernkonzepte entwickelt und erprobt werden können. Hier fehlen Freiräume für Lehrende, um sich über neue Formen zu informieren und individuelle Wege zu finden, um diese in ihren jeweiligen Fachgebieten umzusetzen. Der verstärkte Beratungsbedarf und das Prüfungsaufkommen in den modularisierten Studiengängen - oft bedingt durch konzeptionelle Schwächen in den Studien- und Prüfungsordnungen - bindet weitere Kapazitäten. So können auch die neuen Ideen, die die WissenschaftlerInnen im Rahmen der Exzellenzinitiative mitbringen, nur begrenzt kommuniziert und in Lehrveranstaltungen umgesetzt werden. Schließlich bedarf es zur konsequenten Weiterentwicklung der Lehre eines verstärkten statusgruppenübergreifenden Austausches in und zwischen den Fächern über neue Lehr-Lern-Konzepte, deren Chancen und mögliche Auswirkungen. Bisher fehlt der Universität ein schlüssiges, zukunftsweisendes Lehr-Lern-Konzept. Die bestehenden Strukturen des Austausches müssen zur Etablierung einer Lehr-Lern-Kultur genutzt werden. Auch hierfür bedarf es gewisser Freiräume für Lehrende und Lernende, aber auch klarer Kompetenzen für die Gremien.

3.1 Forschungsorientierte Lehre: forschendes Lernen und lernendes Lehren

Systematisches wissenschaftliches Vorgehen legt den Grundstein für eigenständiges Arbeiten und Interdisziplinarität: anknüpfend an Fragestellungen bzw. Hypothesen werden methodisch gestützt, z.B. im Experiment oder einer Textanalyse, Ergebnisse gewonnen, die abschließend bewertet bzw. interpretiert werden. Dieses Vorgehen liegt jedoch bisher nur partiell den Veranstaltungen zugrunde, es bedarf daher der systematischen Verankerung in der fachlichen Breite. Zugleich soll Forschendes Lernen die fachliche Qualifikation, Problemlösungskompetenz und den Praxisbezug fördern. Die Umsetzung erfolgt in den nachfolgend genannten Bereichen. Ob Maßnahmen erfolgreich sind, wird durch eine spezifische Abfrage im QM evaluiert.

1. Bereich: Forschungsorientierte Grundlehre in Vorlesungen oder Einführungen baut auf dem grundlegenden wissenschaftlichen Vorgehen auf. Damit werden Studierende schon im ersten Semester nicht nur an dieses wissenschaftliche Vorgehen herangeführt, sondern es werden ihnen bereits hier Verfahren vorgeführt und Werkzeuge an die Hand gegeben, um wissenschaftliche Aufgaben selbständig anzugehen.

2. Bereich: Studierende werden in Grundpraktika/Grundseminaren anhand zentraler Fragen an moderne Methodik herangeführt und in der Interpretation von eigenen Ergebnissen geschult. Dieser Schritt setzt inhaltlich noch keinen aktuellen Forschungsbezug voraus.

3. Bereich: Studierende nehmen aktiv und selbstständig an aktueller Forschungsarbeit teil, sei es in Laborpraktika, Hauptseminaren oder auch als Hilfskraft. Hier steht der inhaltliche Bezug zur aktuellen Forschung im Vordergrund. Durch Maßnahmen in den Bereichen 1 & 2 sind Studierende nun in der Lage, das vermittelte Vorgehen selbständig und an neuen, unerforschten Themen anzuwenden. Dies erlaubt es ihnen nicht nur, Neues zu entdecken, sondern auch, ihre Problemlösungsfähigkeiten unter Realbedingungen zu schulen oder Methoden weiterzuentwickeln.

Ein wesentlicher Bestandteil forschungsorientierter Lehre ist daher die kritische Methodenreflexion. Dies bedeutet, Methoden nicht nur auf ihr Scheitern hin zu hinterfragen und zu problematisieren. Die Methode soll auch dann hinterfragt werden, wenn der Versuch erfolgreich ist oder ein gelungener Aufsatz entsteht. Es geht darum zu erkennen, inwieweit bspw. eine Methode oder ein bestimmter Zugang ein Ergebnis vorwegnehmen können und zu hinterfragen, wieso eine bestimmte Methode gewählt wurde, wo Methoden zu entwickeln wären und welche Perspektiven andere Methoden böten.

Dies gilt auch für die eingesetzten Lehr- und Lernmethoden und ist Grundlage einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Lehr- und Lernarrangements. Unterstützt werden kann dies beispielsweise durch Team-Teaching.

Neben einer Überarbeitung bestehender Veranstaltungen soll verstärkt Forschendes Lernen ermöglicht werden. Forschendes Lernen zielt – ganz allgemein – auf Lernprozesse ab, in denen: 1/ die Lernenden selbstständig ein (für die Gruppe) bedeutsames Thema und das methodische Vorgehen dazu festlegen; 2/ eine Reflexion dieses Vorgehens selbst stattfindet; 3/ gemeinsame Arbeitsprojekte in der Gruppe stattfinden. Es wird hierbei davon ausgegangen, dass man Forschen nicht plötzlich am Ende eines verschulten Studiums lernt, sondern dass man es lernt, indem es in einem Studium ermöglicht wird. Dies ist jedoch ein Lernprozess, passiert also auch nicht einfach so „automatisch“, indem jemand „rumexperimentiert“. Daher kommt es auch darauf an, dass man auf das eigene Vorgehen reflektiert und auch die individuellen Lernprozesse im Blick hat. Forschendes Lernen wird meist als Arbeit in der Gruppe organisiert. Zum einen lassen sich hier Reflexion leichter einholen zum anderen soll Forschen als ein Prozess, an dem verschiedene Köpfe und Bereiche beteiligt sind, deutlich werden. Anstatt einen festen Wissens- und Methodenkanon zu vermitteln, wird durch forschendes Lernen in authentischen Problemsituationen für eine Handlungsfähigkeit in immer neu entstehenden und jeweils reflexiv zu erschließende Problemlagen qualifiziert.

Eine weitere Umsetzungsmöglichkeit sind Projekttutorien. blaub


3.1.1 Existierende Beispiele für die Heranführung und die Einbindung in die Forschung

In den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften ist die Grenze zwischen Forschung und Lehre oft fließend. In einführenden Veranstaltungen erwerben die Studierenden die methodischen und inhaltlichen Grundkenntnisse, auf die weiterführende Veranstaltungen aufbauen. Dort werden dann eigenständig Texte analysiert und interpretiert, Forschungsmeinungen gesichtet und bewertet, sowie Projekte durchgeführt. In den Natur- und Lebenswissenschaften wie auch in der Mathematik und Informatik realisiert sich die Forschungsorientierung eher im experimentellen Bereich. Hier bieten die Fächer im Rahmen ihrer Studiengänge eine Reihe von Lehrveranstaltungen an, in denen die Studierenden nicht nur Experimente nachvollziehen, sondern selbst Projekte entwickeln und durchführen.

Auch in den Naturwissenschaften werden Studierende bereits in frühen Phasen ihres Bachelorstudiums in aktuelle Forschungsprozesse herangeführt bzw. eingebunden. So gibt es in der Physik ein Projektpraktikum (ehemals „Mini-Forschung“), bei dem die Studierenden Einblicke in die Forschung einzelner Arbeitsgruppen erlangen.
Das Praktikum Molekülchemie II im Bachelor Chemie beschreitet Forschungseinbindung, indem die zu erlernende Methodik in Versuchsreihen erlernt werden, die die betreuenden Doktoranden in ihrer eigenen Arbeit ohnehin durchführen müssen. Somit wird zweierlei erreicht: Die Doktoranden erfahren echte Arbeitserleichterung und können sich intensiver der didaktischen Komponente des Praktikums widmen und die Studierenden experimentieren nicht nur zum Selbstzweck.
In den Geisteswissenschaften kann Einbindung in die Forschung noch plastischer umgesetzt werden: In einem Seminar in der Germanistik fertigten die Studierenden Erstübersetzungen von Erzählungen aus dem Jiddischen an, die anschließend gesammelt in einem Buchband veröffentlicht werden konnten.
Auch bei der Einbindung in die Forschung ist die kritische Reflexion entscheidend: Ziel ist es nicht, billige HIlfskräfte in der Forschung zu beschäftigen, sondern den Studierenden in einem anspruchsvollen und praxisnahen Umfeld Lernprozesse zu ermöglichen, die didaktisch fundiert begleitet werden. Die Studierenden sollen die Abläufe und Methoden kritisch hinterfragen lernen und somit auch die Lehrenden „herausfordern“.

Edition oder/oder Übersetzung von Handschriften / Texten in den Philologien und Kulturwissenschaften.

Mitwirkung bei Kongressen und Aussstellungen (sei es assistierend, sei es eigenständig): Ausstellungen wie "Inseln der Winde", Symposien wie das bundesweite Treffen Religionswissenschaftstreffen, Vorbereitung von Kongressen

Direkt in die Forschung eingebunden werden die Studierenden im Rahmen ihrer Bachelor- oder Masterarbeit. Während der Doktorarbeit nimmt der wissenschaftliche Nachwuchs in der Regel bereits selbst Lehraufgaben wahr und erfährt so selbst einen Lernprozess im Rahmen des lernenden Lehrens.

3.2 Transdiszipliäre Perspektiven: fachübergreifende Kompetenzen und Interdisziplinäre Angebote

Mit ihrem breiten Fächerspektrum verfügt die Universität Heidelberg über ein großes Potential für interdisziplinäre Forschung und Lehre, bei der mehrere Einzelwissenschaften einer Fragestellung mit ihren jeweiligen Methoden nachgehen. Ebenso gibt es transdisziplinäre Projekte, die vor allem von gesellschaftlichen Problemstellungen und weniger von Fragen ausgehen, die wissenschaftsinternen Diskursen entspringen. Allerdings wird dieses Potential bisher kaum für die Lehre nutzbar gemacht.

Wesentlich für die Bologna-Reform der herkömmlichen Studiengänge ist die Verbindung von fachlichen und fachübergreifenden Kompetenzen und eine stärkere Praxisorientierung. In den meisten Heidelberger Bachelor-Studiengängen befindet sich jeweils ein Bereich im Umfang von 20-30 ECTS-Punkten für die (fach)übergreifenden Kompetenzen (ÜK-Bereich). Die Fächer haben diesen Bereich unterschiedlich konzipiert und ein breites Angebot an Veranstaltungen entwickelt, ergänzend bietet die Abteilung Schlüsselkompetenzen und in geringerem Umfang das Zentrale Sprachlabor Veranstaltungen an. Die Veranstaltungen zielen auf personale und berufsbezogenen Kompetenzen und versuchen die Verknüpfung fachlicher und überfachlichen Kompetenzen bzw. Schlüsselqualifikationen. Die Angebote der Fächer sind oft sehr fachspezifisch, Synergieeffekte entstehen selten. Potentiale Schwächen in diesem Bereich liegen zudem darin, dass die Abteilung „Schlüsselkompetenzen“ mit ihren personellen Ressourcen der Nachfrage nicht angemessen nachkommen können, dass ihre Angebote nur über Gebühren finanziert werden können und die Abstimmung mit den Angeboten in den Fächern nicht gegeben ist.

Nötig: Stärkung der Methodendiskussion und Mehrfachperspektivierung, Ausbau des Wahlbereichs in stark verschulten Studiengängen wie Pharmazie, breiteres Angebot im Studium generale, Förderung studentischer Projekte und Initiativen, methodische Vielfalt. Ermöglichung transdisziolinärer Impulse durch verstärkte Berücksichtigung aktueller gesellschaftlicher Themen.

3.2.1 Beispiele für fachübergreifende und interdisziplinäre Veranstaltungen:

Die Abteilung Schlüsselkompetenzen der ZSB hat ein breites Angebot für den ÜK-Bereich entwickelt. Als grundlegende Kompetenzbereiche werden aktive Orientierung, zielbewusstes Handeln, selbstgesteuertes Lernen und soziale Kompetenz benannt. Auch das Zentrale Sprachlabor beteiligt sich mit einem umfangreichen Angebot an den Übergreifenden Kompetenzen.

Im Rahmen des Ethisch-Philosophischen Grundlagenstudiums (EPG) werden interdisziplinäre Themen wie "Gerechtigkeit" oder übergreifene Fragenstellungen unter ethischem Blickwinkel behandelt. Die Studierenden müssen eine einführende Veranstaltungen (EPG I) und eine anwendungsbezogene (EPG II) besuchen. Diese für die rund 4.000 Lehramtsstudierenden in Heidelberg verpflichtenden Veranstaltungen fördern die Fähigkeit und Bereitschaft gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen. Dadurch, dass diese Angebote zumeist auf die ethische Perspektive in disziplinären Veranstaltungen fußen, kann hier die Verbindung fachlicher Qualifikationen und überfachlicher Kompetenzen praktiziert werden. Die Koordinierung der Maßnahmen in diesem Bereich und ein Ausbau z.B. für den Bereich Übergreifende Kompetenzen käme allen Studierenden zugute. (AUSFORMULIEREN)

Mit den Marsiliusstudien, einem Zusatzzertifikat für den Besuch ausgewählter Veranstaltungen bietet die Universität Heidelberg seit dem Wintersemester 2010/11 Studierenden die Möglichkeit, andere Disziplinen und interdisziplinärer Arbeit kennenzulernen. In den Marsilius-Studien bieten zwei oder mehr Lehrende aus erschiedenen Bereichen gemeinsam eine Lehrveranstaltung an. Dabei werden Themen aus dem Marsilius-Kolleg aufgegriffen (z.B. „Praxisbezogene Wasserprobleme in interdisziplinärer Perspektive“ oder „Lebertransplantation zwischen Effektivität und Gerechtigkeit: medizinische, ethische und rechtliche Fragen“). In Ergänzung zu diesen Veranstaltungen besuchen die Studierenden ausgewählte disziplinäre Veranstaltungen. Abschließend wird durch Teilnahme an einem interdisziplinären Kolloquium das Marsilius-Zertifikat erworben.

Das Studium generale zielt darauf ein aktuelles Thema, für ein breites fachübergreifendes, auch außeruniversitäres Publikum, aus der Perspektive verschiedender Fächer zu diskutieren. Ausbaupotentiale bestehen in der Einbindung von Studierenden und einem Ausbau des Angebots.

Medizingeschichtliche oder andere wissenschaftsgeschichtliche Veranstaltungen schärfen den Blick für die gesellschaftliche Einbindung des Fachs, seiner Methoden und Gegenstände.

Theatergruppen oder Chöre, die Stücke in anderen Sprachen erschließen und aufführen (Frühneuhochdeutsche Theatergruppe, Anglistenchor, Theatergruppe am Seminar für Deutsch als Fremdsprache)

Ausstellungen interdisziplinärer Art, z.B. in der Prinzhornsammlung

Fachbezogene Sprachveranstaltungen: z.B. Russisch für Mathematiker, Veranstaltungen zur Sprechwissenschaft und Sprachkunst im Sprachlabor (v.a. für Staatsexamensstudiengänge wie Lehramt und Jura, Kirchliche Studiengänge)

3.3 Gremien- und Prozessstruktur zur fortlaufenden Verbesserung des Lehrens und Lernens

Die Universität Heidelberg betrachtet die Verbesserung und Weiterentwicklung der Lehre nicht als kurzfristiges Projekt, sondern als fortlaufenden, gesamtuniversitären Prozess. Aus diesem Grund hat die Universität im Jahr 2007 begonnen, ihre Gremienstrukturen zu demokratisieren. Angefangen wurde mit den dezentralen Studiengebührenkommissionen, die unter Beteiligung aller Statusgruppen die Vergabe von Studiengebühren in jedem Fach dezentral beraten. Unter anderem wurde im Jahr 2009 ein Senatsausschuss für studentische Beteiligung eingerichtet, der die inneren Strukturen der Universität weiterentwickeln soll. Nachdem sich ausgehend von den Bildungsprotesten 2009 auch dezentral in den Fächern zahlreiche Arbeitsgruppen zur Weiterentwicklung von Studium und Lehre gebildet hatten, beschloss der Senat im Dezember 2010 diese gemeinsame Arbeit der verschiedenen Statusgruppen zu verstetigen, in dem er durch die Einführung von Fachräten in jedem Fach ein Gremium zum Austausch über Studium und Lehre schuf, dass die gesetzlich vorgegebenen Studienkommissionen in ihrer Arbeit unterstützt. In den großen heterogenen Fakultäten ist nur so eine angemessene Diskussion unter Bezug auf die Gegebenheiten im jeweiligen Fach möglich. Nach einer direkten Wahl im Sommersemester 2011 werden die Fachräte zum Wintersemester 11/12 erstmals ihre Arbeit aufnehmen. Fakultäten mit weniger als vier Fächern haben hierbei die Möglichkeit stattdessen für jedes Fach eine eigene Studienkommission einzurichten, sodass für jedes der mehr als 50 Fächer in Heidelberg ein eigenes Gremium existiert, dass sich mit Fragen von Studium und Lehre befasst.

Darüberhinaus ist es zum Standard geworden, bei der Revision von Verwaltungs- und Benutzungsordnungen Studierende und akad. Mittelbau mit beratender Stimme in die Direktorien aufzunehmen. Auch in Prüfungsausschüssen werden Studierende beteiligt. Dieser Prozess wird fortgeführt werden, in dem zukünftig in sämtlichen Gremien der Universität alle Statusgruppen vertreten sein sollen.
Durch das Qualitätsmanagementsystem an der Universität Heidelberg werden Schwächen in der Lehre identifiziert. Zusammen mit einem Pool an Senatsbeauftragten für Qualitätsentwicklung aus allen Statusgruppen können die betroffenen Fächer Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre ergreifen. Das Qualitätsmanagementsystem wird hierbei in der AG QMS fortlaufend weiterentwickelt.

Befragungen finden auch statt: a) Absolventenbefragung – systematisch seit 2008 in Form von 2-jährlichen Vollerhebungen eines gesamten Abschlussjahrgangs zum Zeitpunkt ca. 1-1,5 Jahre nach Studienabschluss. b) Studierendenbefragungen verschiedener Fachsemester in Gestalt von Studiengangbefragungen und Lehrveranstaltungsbefragungen, basierend auf Evaluationsordnung.

4 Umsetzung und Sicherung der Nachhaltigkeit

4.1 Etablierung einer nachhaltigen Lehr-Lern-Kultur in allen Phasen des Studiums

Eine nachhaltige Verbesserung für Lehren und Lernen lässt sich nur erreichen durch die Verankerung innovativer Methoden und erprobter Standards in einem einheitlichen Lehr-Lern-Konzept. Umgekehrt kann dieses nicht abstrakt entwickelt werden, sondern muss auf die spezifischen Gegebenheiten an der Universität abgestimmt sein. Die konkrete Erprobung neuer Lehrkonzepte und die Formulierung eines Lehr-Lern-Konzepts sind mithin nur in einem fachspezifischen und fachübergreifenden Dialog zwischen Lehrenden und Lernenden möglich, der von Evaluation und Wirkungsforschung begleitet wird.

Auf Universitätsebene wurde im Senatsausschuss für Lehre und der AG Studentische Mitbestimmung bereits jetzt eine Diskussion über wesentliche Fragen von Studium und Lehre begonnen. Mit dem eingangs beschriebenen Absolventenprofil hat die Universität Heidelberg sich große Ziele für Studium und Lehre gesetzt. Allerdings bedürfen diese allgemeinen Notwendigkeiten einer fachspezifischen Begriffsschärfung und Umsetzung: Unter den vier Perspektiven fachlicher Qualifikation, transdisziplinärer Dialogfähigkeit, praxisorientierter Problemlösungskompetenz und gesellschaftlicher Verantwortung soll in den einzelnen Fächern diskutiert werden, was gute Lehre ausmacht, wie geeignete Lernumgebungen bereitgestellt werden können und wie der Einfluss von Forschung auf die Lehre gestaltet werden kann. Wie in 2.3 beschrieben, gehört es dabei zu den Zielen der Universität Heidelberg, die Studierenden so früh wie möglich in ihrer Ausbildung an Forschung heranzuführen und in Forschungsprozesse aktiv einzubinden. Die
Verbindung von Forschung und Lehre führt zu einem Dialog zwischen Lehrenden und Lernenden, in dem Lernende selbst forschen und Lehrende in der Begleitung solcher Forschung selbst für ihre Forschung und Lehre Neues lernen. Forschungsorientierte Lehre in diesem Sinne nimmt Studierende nicht nur in den Fokus, sondern sieht sie im Zentrum des Lehr-Lern-Prozesses und dessen Gestaltung.

Für die vorgestellten Prozesse sind daher nötig:

  • Verbesserung der Betreuungrelation insbesondere in den stark belasteten Fächern
  • Freiräume für die Lehrenden zur Konzeption neuer Modelle
  • Koordination und Struktur des universitären Diskussionsprozesses

Sie werden erreicht bzw. umgesetzt durch konkrete Maßnahmen (s.w.u.)

4.1.1 Verbesserung der Betreuungrelation insbesondere in den stark belasteten Fächern

Um die individualisiert begleiteten Lernprozesse der Studierenden in allen und insbesondere in den stark belasteten Fächern zu ermöglichen, ist es nötig, die Betreuungsrelationen insbesondere in den stark nachgefragten Fächern zu verbessern. Hierfür bedarf es zusätzlicher Lehrkräfte (siehe Fragenbogen an die Fächer: Mittelbaustellen; auch Professuren, z. B. in Gestalt vorgezogener Professuren?).

4.1.2 Freiräume für die Lehrenden zur Konzeption neuer Modelle

Für die qualitative und nachhaltige Umsetzung der Ziele in Studium und Lehre ist es unerlässlich, in den Fächern neue Lehr-Lern-Modelle zu entwickeln und in entsprechend konzipierten Veranstaltungen zu erproben. Wichtig ist es hier zum einen, Freiräume für die Lehrenden zur Konzeption neuer Modelle zu schaffen. Entsprechend werden hier Mittel für Vertretungen und zusätzliche (Mittelbau-)Stellen beantragt. Zum anderen ist es nötig, dass die entsprechenden Lehrangebote in den Fächern und Fakultäten curricular verstetigt werden können. An der Universität Heidelberg wurde zunächst die Studienstruktur im Bolognaprozess reformiert. Hiermit wurde eine wesentlichen Maßgabe der Bachelor-/Masterreform erfüllt. Mit Hilfe der Gremien auf Fachebene können nun die Studieninhalte und die Studienorganisation reformiert werden: Durch eine inhaltliche wie thematische Modularisierung können im Lehr-Lernalltag durch Reduktion der bisher großen Prüfungslast Freiräume geschaffen werden, um Studierenden zu ermöglichen, durch forschendes Lernen selbst Forschungsfragen zu entwickeln und Forschungsgebiete zu erschließen. Hierfür können in den überarbeiteten Prüfungsordnungen neue Lehr- und Lernformen integriert werden. Diese sollen durch alternative kompetenzorientierte Prüfungsformen abgerundet werden.
[Stellen oder Vertretungen für Lehrweiterentwicklung. Fakultätsintern vergeben lassen?]

4.1.3 Koordination und Strukturierung des universitären Diskussionsprozesses

In der fachspezifischen Diskussion der Ziele für Studium und Lehre kommt den Fachgremien eine überragende Bedeutung zu. Hier besitzt die Universität Heidelberg mit den Fachräten bzw. den fachspezifischen Studienkommissionen, denen die Aufgaben der Fachräte in homogenen Fakultäten übertragen werden, geeignete Instrumente.

Um allerdings die Weiterentwicklung der Lehre nicht nur auf der Ebene der Fächer erreichen, sondern universitätsweit einen strukturierten Austausch über neue Konzepte und deren Wirkung zu etablieren, wird eine unterstützende Koordination notwendig. So können neue Ideen in einer Disziplin auch in andere Disziplinen transferiert und sichergestellt werden, dass die personelle Unterstützung der Fächer zu einer nachhaltigen Verbesserung führt. Hierfür werden in den Fakultäten wissenschaftlich qualifizierte Mitarbeiter benötigt, die Erfahrung in der Hochschullehre haben und in geringem Umfang weiterhin in der Lehre tätig sind. Ihre Hauptaufgabe besteht jedoch darin, die Gremien bei der Umsetzung des Absolventenprofils in den Fächern und Curricula zu unterstützen und durch den Austausch untereinander Beispiele guter Praxis in anderen Fachbereichen bekannt zu machen. Auch die Auswertung weniger erfolgreicher Projekte in den verschiedenen lehrunterstützenden Arbeitsstellen kann die Wirkung der Maßnahmen im Bereich Prüfungsformen, E-Learning, Dozentenfortbildung, Schlüsselkompetenzen, Interdisziplinarität etc.entscheidend verstärken.

4.2 Konkrete Maßnahmen

als konkrete Maßnahmen zur Ermöglichung der Lehr-Lern-Kultur werden beantragt:

  • Koordinationsstellen und Lehrentlastung in den Fakultäten
  • Innovationspool
  • Wirkungsforschung
  • Professur für Hochschuldidaktik (Arbeitstitel)

4.2.1 Koordinationsstellen und Lehrentlastung in den Fakultäten

Insgesamt: 3.5 Mio/Semester

zum Abbau von Überlast, zur Koordination der Aktivitäten, zur Unterstützung bei der Curriculumsplanung, zur Flexibilisierung

16 x Studienkoordinatoren: E13, 4SWS
3 x Interdisziplinartitätskoordinatoren; E13 4SWS.
620K

40 x Lehrende E13 mit 8-12 SWS (je nach Aufgaben), Überlast und Projektbasiert (40% Forschungsorientierung, 20% Transdiziplinär, 40% Überlast)
1300K

80 X Lehraufträge (Forschungsprojekte, Praxisbezug, 96K)
160HiWi Tutorien (100h; 176K)

=> Summe Abbau Überlast: 2192K


4.2.2 Unterstützende Strukturen:

Summe Unterstützende Strukturen: 410K/Semester


a) E-learning:
E-Learning ist eine wichtige Ergänzung zur Präsenzlehre in allen Phasen des Studiums, die u.a. zur Familienfreundlichkeit und Interdisziplinarität beiträgt, das Teilzeitstudium wird vor allem durch Vorlesungsaufzeichnungen unterstützt. Blended Learning kann die Eigenmotivation der Lernenden fördren, es unterstützt die Eigenüberprüfung und fördert so die fachliche Qualifikation. Feedback kann sowohl in diese Prozesse wie auch direkt in die Weiterentwicklung der konkreten Veranstaltung einfließen.
In der Universität gibt es eine dauerhafte Stelle für Mediendidaktik. So ist eine gute projektbezogene Beratung der Fakultäten bei E-Learning-Projekten möglich. Es fehlen jedoch die Ressourcen, um die Fakultäten in großem Umfang bei Vorlesungsaufzeichnungen, bei der Adaption der Moodle-Plattform auf individuelle Bedürfnisse, bei Konferenzschaltungen und bei neuen Angeboten z. B. in der Prüfungssimulation, Ausbau von Blended Learning zu unterstützen.
Projektlernen: Kommunikation, Teamfähigkeit.
Um dies zu ermöglichen werden wir nun dieses Zentrum milde ausweiten (ca 2 Stellen, Didaktik, Informatik) sowie technische Ausstattung (Video, software etc.). HiWi Pool für dezentrale Implementierung ca. 100h/Monat.
Wie kann forschungsorientierte Lehre und Interdisziplinarität durch diese Maßnahmen erreicht werden? (könnte in Frau Spinaths Baustein stehen)
==> Konkretion/Ergänzung/Ausformulieren in Abstimmung mit Frau Dethloff.

Total: 140K/Semester


b) Übergreifende Kompetenzen und transdisziplinärer Lehre:
Haben wir, aber zu schwach und viel zu heterogen. Absolventenprofil als Studienanfangsleitbild muss konsequent und systematisch vom ersten Semester an umgesetzt werden. 

Eigenmotivation, Selbsteinschätzung, Zeitmanagement, Kommunikation und Teamfähigkeit, Leitungskompetenz fördern
Fachbezug muss in den Vordergrund rücken, Stimmiges Konzept von zentraler Schulung und dezentralen Kursen entwickeln in der Tutorenausbildung, z.B. für den Studiumseingang und andere Phasen im Studium

Zentrum für Hochschuldidaktik einbeziehen

Team-teaching: zugleich zum methodischem Austausch


Mittel zentral:3 x 0.5 Stellen (Geistes, Sozial, Naturwissenschaften),

Mastertutoren 10 geprüfte

Mittel dezentral HiWis Tutorien:5000h HiWi 55K/Semester


Total:120K Semester


c) Prüfungsmethodik:

Weiterentwicklung Prüfungsformen: kompetenzbasiert, Problemlösungskompetenz

Assesment von Transdisziplinären Lehrveranstaltungen

Austausch mit Kompetenzzentrum Medizin, Hochschuldidaktikzentrum, Training von Multiplikatoren

1 Stelle, keine Medizin, Verschränkung mit Studienkoordinatoren

Fr. Jünger fragen


Total: 35K/Semester


d) Hochschuldidaktik, Dozentenfortbildung
Haben wir, wird von einzelnen Fächern sehr stark genutzt, von anderen wenig. Nötig: Aufbau einer stärkeren Anbindung an Fachkultur.
Mittel zentral: 3 x 0.5 Stellen (Geistes + Sozial, Naturwissenschaften)


Total: 50K/Semester


e) QM
Haben wir, funktioniert gut. Schärfung des QM Profils mit Hinblick auf Ziele des Antrags.
Experimentelle Forschung zur Begleitung ausgewählter neuer Lehrveranstaltungen Wirkungsforschung)

2 x 0.5 Stelle für Promotionsarbeiten

1 zentrale Stelle,Verschränkung mit Studienkoordinatoren.

Total:65K/Semester
==> Kloepping, Spinath


f) Beratung:
Fachspezifisch durch Studienkoordinatoren.


=> Summe unterstützende Strukturen: 410K/Semester



==> Gesamtsumme Koordinationsstellen und unterstützende Strukturen: 3.5 Mio/Semester


4.2.3 Innovationspool

Die Verzahnung von fachlichen und überfachlichen Studienelementen ist von entscheidender Bedeutung für eine Ausbildung, die Absolventen und Absolventinnen fachlich für anspruchsvolle Aufgaben in einem größtmöglichen Spektrum von Beschäftigungsbereichen qualifiziert und ihnen damit optimale Chancen am Arbeitsmarkt eröffnet. Um diese Synergieeffekte in der Ausbildung zu ermöglichen, bedarf es einer verbesserten Abstimmung der fachlichen und überfachlichen Elemente in den einzelnen Fächern nach einem berufs- bzw. anwendungsorientierten Kompetenzkonzept. Die Universität möchte die Verzahnung der Kompetenzen überdenken und in ihrem Lehr-Lern-Konzept verankern. Durch den besonderen Platz, der den Übergreifenden Kompetenzen in den Curricula an der Universität Heidelberg zukommt, besteht darüberhinaus ein spezifisches Instrument, um auch neben der fachlichen Qualifikation explizit die transdiziplinäre Dialogfähigkeit, praxisorientierte Problemlösungskompetenz und gesellschaftliche Verantwortung umzusetzen. Durch die vorhandenen bzw. teilweise auszubauenden curricularen Freiräume innerhalb der übergreifenden Kompetenzen eignen sie sich, um neue, innovative Projekte zu testen, ihre Wirkung zu evaluieren und aus diesen heraus auch die fachspezifische Lehre weiterzuentwickeln. Somit fungieren die Übergreifenden Kompetenzen in ihrer Eigenschaft als Teilaspekt des Studium in Heidelberg letztlich auch methodisch als wichtiger Impulsgeber für die gesamte Lehre.

Insbesondere für den Bereich Übergreifende Kompetenzen, aber auch für andere erfolgversprechende Projekte soll ein Innovationspool geschaffen werden, aus dem in einem kompetetiven Verfahren die vielversprechendsten Anträge hervorgehen sollen. Entscheidend ist hierbei, dass diese Anträge über die Fachräte bzw. die fachspezifischen Studienkommissionenen oder direkt von diesen gestellt werden. Nach einer abschließenden Beratung im Senatsausschuss für Lehre teilt das Rektorat diese Mittel zu. Bevor die positiv begutachteten Anträge veröffentlicht werden, wird im Senat über sie berichtet. Durch dieses Vorgehen wird der inneruniversitäre Diskussionsprozess, in dem das Lehr-Lern-Konzept ausgearbeitet wird, mit einem innovativen Moment entscheidend bereichert.
Bei der Begutachtung sollen folgende Voraussetzungen handlungsleitend sein:
• Überfachliche Kompetenzen bauen auf disziplinären Stärken auf. In diesem Sinne ist eine Anbindung an Fachcurricula wünschenswert,
• der übergreifende Charakter soll durch Verbindung verschiedener Fächer gestärkt werden. Interdisziplinarität ist hierbei kein Selbstzweck, sondern schult die Fähigkeit, sich in andere methodische Zugänge einzudenken und auf dieser Basis Querschnittsthemen zu bearbeiten.
• Transdisziplinäre Dialogfähigkeit kann dort entstehen, wo eine Disziplin ihr Fachgebiet anderen Disziplinen vorstellt oder wo durch gemeinsame Veranstaltungen von zwei oder mehr Disziplinen Themen von unterschiedlichen Blickwinkeln erschlossen werden.
• praxisorientierte Problemlösungskompetenz wird in Veranstaltungen gefördert, die lernendenzentriert geschehen. So helfen z.B. Projektwerkstätten, in denen die Studierenden (begleitet) eigene Ideen entwickeln und umsetzen, sich Probleme lösend zu erschließen.
• die Entwicklung der Fähigkeit und Bereitschaft, gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen, beinhaltet auch, dass die Studierenden berechtigt und angeregt werden, eigene Perspektiven zu entwickeln. Davon ausgehend gestalten sie ihre Universität mit – von der Weiterentwicklung der Einzellehrveranstaltung bis zur politischen Auseinandersetzung mit dem Rektorat.

SUMME ?? Oder Mittel aus dem anderen Topf hier einbringen?

4.2.4 Wirkungsforschung

Baustein von Frau Spinath, ggf. Ressourcen aus dem oberen Teil runterholen (oder umstrukturieren, jedenfalls die Wirkungsforschung hervorheben)


4.2.5 Professur für Hochschuldidakik

Ausgehend davon, dass neue und auch alte Erkenntnisse der einzelnen Fächer festgehalten und systematisch innerhalb der Universität kommuniziert werden, erfolgt eine Reflektion auf die ursprünglich formulierten Ziele des Absolventenprofils. Zwischenergebnis ist die Formulierung eines gesamtuniversitären Lehr-Lern-Konzepts, das Begriffe und Ziele allgemein definiert, sie fachspezifisch präzisiert und somit für die Gesamtuniversität verfügbar macht. Insbesondere dieser Prozess benötigt jedoch neben der fachspezifischen Koordination und Vernetzung in der (Gremien-)Diskussion eine universitätsweite wissenschaftliche Begleitung. Obwohl die Universität Heidelberg ganz bewusst keine Professuren zum Ausgleich der Überlast beantragt, da deren Nachhaltigkeit nicht ohne weiteres gesichert werden kann, ist an dieser Stelle die Einrichtung einer W3-Professur für Hochschuldidaktik vorgesehen, die in der Fakultät für Verhaltens- und empirische Kulturwissenschaften angesiedelt wird. Hier befindet sich bereits die Sachkenntnis für Pädagogische Psychologie, Bildungstheorie, Weiterbildung/Beratungswissenschaft, Organisationsentwicklung.

Die Notwendigkeit einer Professur für Hochschuldidaktik ergibt sich aus folgenden Gründen:

  • Diese Professur passt in besonderem Maße in das Profil der Heidelberger Bildungswissenschaft
  • Das Heidelberger Hochschuldidaktikzentrum erfährt hiermit eine Aufwertung, das seine Bedeutung für die Lehrlandschaft in Heidelberg weiter ausbaut
  • Sie stellt das zentrale verbindende Element in den Bemühungen zur Erstellung des Lehr-Lern-Konzepts dar. Die Begleitung des universitätsweiten Diskussionprozesses stellt eine anspruchsvolle koordinative und konzeptionelle Aufgabe dar, die jedoch auch bei einer befristeten Professur eine nachhaltige Wirkung entfaltet.
  • Die Umsetzung des Heidelberger Absolventenprofils erfordert neuartige, kompetenzorientierte Prüfungen. Mit dem Kompetenzzentrum für Prüfungen in der Medizin besitzt die Universität Heidelberg bereits grundlegende Expertise. Der Transfer dieser Erfahrungen in andere Fachgebiete erfordert jedoch hochschul- sowie fachdidaktische, wissenschaftliche Kompetenz
  • Der Ausbau der transdisziplinären Studien mit ihren Säulen Interdisziplinarität, Studium Generale, fachorientierte Sprachkompetenz und gesellschaftlich-reflexive Veranstaltungen muss ebenfalls koordinativ und wissenschaftlich begleitet werden, um den Nutzen für das Heidelberger Absolventenprofil sicherzustellen

Die vorgesehene Professur für Hochschuldidaktik führt die Diskussionsprozesse in den Gremien zusammen un verbindet die vorgestellten Einzelmaßnahmen zu einer schlüssigen und auf eine nachhaltige Verbesserung des Studiums ausgerichteten Struktur. Denn mit den hier skizzierten Maßnahmen verfolgen wir nicht nur das Ziel, ein Lehr-Lern-Konzept zu entwickeln, sondern durch den intensiven inneruniversitären Austausch eine Kultur zu etablieren, in der das wissenschaftliche Ethos des ständigen Hinterfragens althergebrachter Theorien und Konzepte zu einer nachhaltigen Verbesserung von Studium und Lehre führt.


4.2.6 Textmaterial: Unterstützende Maßnahmen/Tools

Tutorenprogramme

An der Universität Heidelberg gibt es zahlreiche Tutorenprogramme, die das disziplinäre und forschungsorientierte Lernen stützen, indem in kleinen Gruppen die Aneignung von Grundlagenkenntnissen vertieft und die Anwendung von Methoden individuell erprobt wird (z. B. Psychologie, AWI, Kunsthistorisches Seminar, Medizinische Fakultäten). Sie werden flankiert von Mentorenprogrammen, die vor allem auf die orientierende Begleitung der Studierenden in der Studieneingangsphase zielen (teils durch Lehrende, z. B. Mentoren-Programm in der Theologie, teils durch Studierende aus höheren Semestern, z. B. Comenius-Programm in der Psychologie).

Team teaching


Hochschuldidaktik

Hochschuldidaktische Unterstützung

auch für Studis


E-Learning


"Beratungsangebote" [Begleitung?]

Hier wären die existierenden universitären Beratungsangebote und die der Fakultäten zu nennen. Gut wäre es, wenn zumindest an Beispielen gezeigt werden könnte, dass der Beratungsbedarf sich für die neuen Studiengänge vermehrt hat.
[NICHT DEN VERMEIDBAREN BERATUNGSBEDARF DURCH SCHLECHTE INFORMATION BEDIENEN; SONDERN LEUTE DIE SELBSTÄNDIG FORSCHEND LERNEN BEGLEITEN]

5 5. Finanzplan

6 6. Anlagen