Bologna-Gipfel/Finanzierung

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Wer soll das alles bezahlen?

Die Finanzierung des Studiums war bis vor einigen Jahren eine öffentliche Aufgabe. Seit Einführung der Studiengebühren verschiebt sich diese Verständnis: Studierende sollen unabhängig von ihrer finanziellen Lage selbst einen Beitrag leisten, der mit 500 € noch nicht sein Maximum erreicht hat. Diese Vorstellung löst die solidarische Bildungsfinanzierung ab und betrachtet Studierende als Kunden statt als lernende und sich bildende Menschen. Dies schafft zusätzliche soziale Hürden, die die prekäre Lage mancher Studierender, bei denen Mami und Papi nicht alles zahlen können, weiter verschärft. Statt einer allgemeinen solidarischen Studienfinanzierung fördert die Regierung mit dem neuen Stipendiemprogramm jene Studierende, deren Auskommen ohnehin gesichert ist. Das sorgt für Elitenbildung statt Bildung für alle.

Der Bologna-Prozess tut sein Übriges, indem durch verkürzte Bachelor-Studiengänge die Zahl der Studierenden gesenkt werden soll: Hochschulen nutzen die Gelegenheit, Personalkosten zu sparen, obwohl ein besserer Betreuungsschlüssel unbedingt notwendig wäre. Oft werden Institute auch durch finanzielle Notsituation zu Kürzungen gezwungen. Die Folge: überfüllte Seminare und schlichtweg unstudierbare Studiengänge.