Bologna-Gipfel/Ökonomisierung

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Uni Bolognese™

Parallel zum Bologna-Prozess fand in der Europapolitik eine weitere Entwicklung statt. Die sog. Lissabon-Strategie hat das Ziel, Europa bis 2010 zum dynamischsten und wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsraum der Welt zu machen. Beide Konzepte entstammen der Feder desselben Lobbyismus. Die Vorstellung von Bildung, die sie als selbstverständlich propagieren, ist weit entfernt vom Sozialpakt der Vereinten Nationen, in dem jedem Menschen das demokratische Recht auf Bildung zugestanden wird. Erst dadurch können sich kritisches Denken und Urteilsfähigkeit entwickeln, die für eine demokratische Gesellschaft essentiell sind. Stattdessen reduzieren diese Prozesse die gesellschaftliche Rolle der Bildung auf eine rein ökonomische: Bildung soll profitabel verwertbar sein für den Arbeitsmarkt, indem sie für Innovation als Motor des Wirtschaftswachstums sorgt und die Konzerne mit Facharbeiter/innen versorgt.

Der Einfluss wirtschaftlicher Interessen auf die Hochschule hat zugenommen: große Forschungsgesellschaften werden bei der Drittmittelvergabe von privatwirtschaftlichen Interessen geleitet, in den Hochschulräten sitzen oft Vorstandsmitglieder ansässiger Großkonzerne und die Studiengänge sind zunehmend an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes angepasst.

Auch beim Bologna-Gipfel sitzen Gesandte großer DAX-Konzerne als sog. Experten/innen mit am Tisch. Dies zeigt, dass sich die Politik zum neoliberalen Kurs von Bologna bekennt. Das Ziel der Wirtschaft: Massen staatlich finanzierter Facharbeiter/innen und nur eine kleine hochqualifizierte Elite als Führungskräfte! Demokratische Bildung und kritisches Denken sind da ein Dorn im Auge.

3 Belege

Für die Zukunft wäre es nicht schlecht die Dinge belegen zu können. Wer z.B. Bock hat, mal ein paar Dinge zum Thema Lobbyismus zu recherchieren, fühle sich frei, es zu tun.