Räume: Unterschied zwischen den Versionen

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das ganze wurde schon in der AGSM angesprochen, vgl. [http://agsm.fachschaftskonferenz.de/SR44XdX8dfh/f/fe/AGSM_23_02_10_Protokoll.pdf Protokoll vom 23.2].<br>  
 
das ganze wurde schon in der AGSM angesprochen, vgl. [http://agsm.fachschaftskonferenz.de/SR44XdX8dfh/f/fe/AGSM_23_02_10_Protokoll.pdf Protokoll vom 23.2].<br>  
  
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erste [http://agsm.fachschaftskonferenz.de/SR44XdX8dfh/1/12/Raumkonzept.pdf Ideen] <br>  
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=== Studierendenhäuser oder Lernhäuer  ===
 
=== Studierendenhäuser oder Lernhäuer  ===
  
"Der Raum" - so der italienische Pädagoge Loris Malaguzzi - "ist der dritte Pädagoge" (nach den Mitschülern und Mitschülerinnen und der Lehrkraft). Dieser Aspekt wird jedoch vor allem in der Praxis teilweise oft so gut wie gar nicht berücksichtigt. <br>
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"Der Raum" - so der italienische Pädagoge Loris Malaguzzi - "ist der dritte Pädagoge" (nach den Mitschülern und Mitschülerinnen und der Lehrkraft). Dieser Aspekt wird jedoch vor allem in der Praxis teilweise oft so gut wie gar nicht berücksichtigt. <br>  
  
Im&nbsp;Studierendenhaus - und wir wollen eigentlich zwei, eines im Neuenheimer Feld und eines in der&nbsp;Altstadt - sollen Studierende lernen können: vor allem in Gruppen und unterstützt durch Selbsthilfestrukturen und Infrastruktur, denn lernen ist immer auch ein kooperativer und kokonstruktiver Prozess; grundsätzlich muss es aber immer auch Selbstlernphasen geben; diese werden jedoch stärker zuhause, in den Bibliotheken oder auf der Neckarwiese stattfinden.
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Im&nbsp;Studierendenhaus - und wir wollen eigentlich zwei, eines im Neuenheimer Feld und eines in der&nbsp;Altstadt - sollen Studierende lernen können: vor allem in Gruppen und unterstützt durch Selbsthilfestrukturen und Infrastruktur, denn lernen ist immer auch ein kooperativer und kokonstruktiver Prozess; grundsätzlich muss es aber immer auch Selbstlernphasen geben; diese werden jedoch stärker zuhause, in den Bibliotheken oder auf der Neckarwiese stattfinden.  
  
 
Zu diskutieren ist, inwieweit bezahlte TutorInnen in den Studierendenhäusern mitwirken (Beispiele wären die Schreibwerkstätten in einigen Städten - diese Modelle sind aber nicht emanzipatorisch und daher so nicht übernehmbar).  
 
Zu diskutieren ist, inwieweit bezahlte TutorInnen in den Studierendenhäusern mitwirken (Beispiele wären die Schreibwerkstätten in einigen Städten - diese Modelle sind aber nicht emanzipatorisch und daher so nicht übernehmbar).  
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== Weiterführendes  ==
 
== Weiterführendes  ==

Version vom 5. März 2010, 00:02 Uhr

Räume sind und waren ein wichtiges Thema im Bildungsstreik: es geht um Handlungsräume, aber auch um ganz konrete Räume: Orte, an denen man agitieren, polemisieren, musizieren, essen und kochen, diskutieren und sonstnochwas kann...

1 Hier könnte was von der AG Freiräume stehen

oder ein Link zu einer Unterseite der AG Freiräume

Jedes Haus ist ein viel zu kompliziertes, plumpes, kleinlich imitiertes und mechanisches Spottbild des menschlichen Körpers...Das ganze Innere ist eine Art Magen und versucht, die Gegenstände zu verdauen...Das Leben des durchschnittlichen Hauses erscheint mir als eine Verdauungsstörung. Ein Körper im schlechten Zustand, ständig kränkelnd - man pfuscht und doktert daran herum, um es nur am Leben zu halten. Es ist erstaunlich genug, daß wir als seine Plagegeister in ihm nicht wahnsinnig werden. Vielleicht legen wir ja eine Form von Wahnsinn in es hinein. Wenn wir Glück haben, bekommen wir etwas anderes aus ihm heraus, doch am Ende verlassen wir es selten als Lebende."
Frank Lloyd Wright ("The Cardboard House")

2 Hier steht was zu anderen Räumen:

aber es fehlt noch was zu Räumen für politische und kulturelle Arbeit

das ganze wurde schon in der AGSM angesprochen, vgl. Protokoll vom 23.2.

erste Ideen


2.1 Studierendenhäuser oder Lernhäuer

"Der Raum" - so der italienische Pädagoge Loris Malaguzzi - "ist der dritte Pädagoge" (nach den Mitschülern und Mitschülerinnen und der Lehrkraft). Dieser Aspekt wird jedoch vor allem in der Praxis teilweise oft so gut wie gar nicht berücksichtigt.

Im Studierendenhaus - und wir wollen eigentlich zwei, eines im Neuenheimer Feld und eines in der Altstadt - sollen Studierende lernen können: vor allem in Gruppen und unterstützt durch Selbsthilfestrukturen und Infrastruktur, denn lernen ist immer auch ein kooperativer und kokonstruktiver Prozess; grundsätzlich muss es aber immer auch Selbstlernphasen geben; diese werden jedoch stärker zuhause, in den Bibliotheken oder auf der Neckarwiese stattfinden.

Zu diskutieren ist, inwieweit bezahlte TutorInnen in den Studierendenhäusern mitwirken (Beispiele wären die Schreibwerkstätten in einigen Städten - diese Modelle sind aber nicht emanzipatorisch und daher so nicht übernehmbar).

Denkbar wären Hilfe-zur-Selbsthilfe-Modelle wie bei URrmEL: d.h. Leute mit mehr Wissen, z.B. was Moderationstechniken oder Umgang mit Geräten und Programmen betrifft geben Leuten Tipps, damit sie besser reinkommen und schneller eigenverantwortlich tätig werden können. Also keine Nachhilfe oder dergleichen. 

Das Studierendenhaus ist der Ort, an dem Arbeits- und Lerngruppen, Lesekreise und dergleichen sich treffen und arbeiten. Im Einzelfall vielleicht auch mal bezahlte Tutorien von Instituten, wenn das Institut keine geeigneten Räume hat.


2.2 "Raum der Stille"

Der Raum der Stille ist ein Raum, an dem man beten und meditieren kann. Er religionsübergreifend, aber in erster Linie ein Angebot für muslimische Studierende, da für diese nur im Neuenheimer Feld und außerhalb der Altstadt Möglichkeiten bestehen, Gebete zu verrichten. Für christliche und jüdische Studierende gibt es in der Altstadt Möglichkeiten. Der Raum soll aber bewusst offen sein und die MSG (Muslimische Studentengruppe) sieht auch keine Notwendigkeit eines explizit muslimischen Gebetsraums.

Überlegungen der MSG zu einem Gebets- und Meditationsraum



3 Weiterführendes

3.1 Was schon in HD läuft:

wo es ja schon irgendwie oder anstatzweise klappt mit dem Selbstverwalten:

Appel un Ei, Urrmel, ZFB, Romanischer Keller - teils auch in studentischen Aufenthaltsräume o.ä. (Cafe da lang, Cafete, ... ) und in der ZEP


3.2 (mehr oder weniger) selbstverwaltete studentische Häuser in HD und anderswo

Heidelbergs Historie

Die Diskussion um ein selbstverwaltetes Studierendenhaus ist nicht neu: Broschüre aus dem Jahre 1987 über die Ereignisse 1986 im Haus der Studierenden in Heidelberg

Vor 35 Jahren: 18.2.75: der Senat beschließt die Auflösung des CA: (dort auch, was das CA war etc.)

Wien

Blog von HdS (Haus der Studierenden) in Wien

Eichstätt

Satzung des Studihauses in Eichstätt (nein, so wollen wir es nicht, aber man kann sowas auch weiterentwickeln)

Histocafe in Berlin

Aus aktuellem Anlass: seit den Streiks 1988/89 gibt es das  Histocafe in Berlin, das nun (Februar 2010) Drittmittelprojekten weichen soll


3.3 Konkrete Projekte für Studierendenhäuser

Das Konzept der Studierendenhäuser greift in erster Linie die Idee der Selbstbestimmung der Studierenden in Lehr-Lern-Prozessen auf: reguläre Lehrveranstaltungen vertiefend, ergänzend und auch ersetzend sollen von Studierenden selber verantwortete Projekte stattfinden.

3.3.1 Schreiben / Schreibwerkstatt:

Schreiben wird oft als ein individueller Prozess angesehen, an dessen Ende ein Produkt steht, das man anderen bestenfalls präsentiert - wenn man es nicht nur einem/einer DozentIn zum Ablegen gibt. Gemeinsam Schreiben oder mit anderen über Schreibprodukte auszutauschen, eröffnet auch für dier persönliche Entwicklung und Gruppenerfahrungen ganz neue Perspektiven auf die behandelten Themen und eineN selber. 

Oft ist Schreiben auch ein ganz grundlegendes sprachliches Problem, am offensichtlichsten für Studierende mit nichtdeutscher Primärsprache und Studierende aus bildungsfernen Milieus. Diese "Probleme" stellen Herausforderungen dar, mit denen man umzugehen lernen muss - weiß man ein Wort nicht?, hat man ein grammatisches Prinzip nicht verstanden?, hat man eine Schreibblockade?, hat man die Thematik nicht verstanden?, kann man keine deutschen Schachtelsätze schreiben? und wie geht man das an? welche Hilfsmittel, welche Hilfstechniken gibt es?

Den Schreibprozess als einen Prozess des allmählichen Verfertigens von Gedanken und der Entwicklung der Perönlichkeit zu erkennen, darum kann es Schreibwerkstätten gehen. Allerdings sollten sie keine Serviceeinrichtungen sein, in denen man technische Tipps von Leuten bekommt, die dabei helfen, Tipp- und Ausdrucksfehler zu korrigieren. Es geht darum, dass alle Beteiligten in diesem Prozess etwas lernen - sei es der Umgang miteinander, über ein Thema, die Fähigkeit, die Entstehung von Unklarheiten oder Fehlern in Aufbau/Sprache/Ausdruck zu erkennen, zu erklären und anzugehen - Fragestellungen zu erarbeiten etc.

Übergänge zu genuin literarischen Projekten wie creative writing liegen auf der Hand - in Anglistik gibt es im regulären Lehrangebot Kurse zu creative writing und diese werden auch von nicht-Anglistik-Studierenden besucht...

Schreibwerkstatt an der Uni Duisburg-Essen

Die Litoff in Heidelberg als ein literarisches Schreibprojekt

Lutz von Werder ist einer der bekanntesten Verfechter einer neuen Schreibkultur im deutschen Wissenschaftssystem

3.3.2 Projekttutorien:

Projekttutorien sind eine Möglichkeit, Lehre grundlegend zu verändern: inhaltlich und methodisch. Um sie durchführen zu können, braucht es neben Leuten und Mitteln aber auch Räume, in denen Studierende eigenverantwortlich Veranstaltungen durchführen - in den Instituten, aber auch in Studierendenhäusern, in denen man auch mal eine Wochenende oder einen ganzen Tag inclusive "Sozialphase" gemeinsam arbeiten kann.

Artikel zu Tutorien, Pojekttutorien und Projektwerkstätten aus der Jubiläumspublikation des AStA der FU Berlin (ab S. 108)

Berliner Wiki zu Projekttutorien und selbstbestimmtem Studieren

Informationen der Humboldt Universität zu Projekttutorien