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<br>Erste Textbausteine aus einer Stellungnahme im Senat zum Studiengang International Health. Müsste mal überarbeiten...  
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Wir finden es falsch, dass es Studiengänge gibt, für die man Gebühren in Höhe von 14100 Euro zu zahlen hat.<br>Solche Studiengänge schließen einen Großteil der Gesellschaft von vornherein aus. Dies ist problematisch, da die Universität Heidelberg als staatliche Hochschule unserer Auffassung nach eine Institution sein sollte, deren Angebote für die gesamte Gesellschaft offen sein sollte.<br>1.a) Das Argument, es gäbe Stipendien um Punkt 1. zu entschärfen, halten wir in dieser Form für wenig plausibel. Stipendien fördern nur einen sehr geringen Prozentsatz und es ist häufig nicht klar, ob diejenigen Stipendien bekommen, die es von sozialen Gesichtspunkten betrachtet benötigen würden.<br>Stipendien sind hauptsächlich notenfixiert. Wie diese Noten zustande kommen, spielt letztlich oftmals nur eine sehr untergeordnete Rolle. Stipendien sorgen daher, bedingt durch ihren Ansatz, nicht für ein Auffangen sozialer Härten, sondern maximal für eine minimale Linderung.
  
<br>VIEL&nbsp;zu zurückhaltend formuliert. Man bedenke, in zwei Jahren bezahlt mensch für diesen Master fast so viel wie das durchschnittliche Netto-Jahreseinkommen in Deutschland beträgt. Gleichzeitig wird die Aufgabe der öffentlich finanzierten, staatlichen Institution Universität, das Grundrecht auf Bildung zu gewährleisten, durch die Umwandlung in eine*n kostenneutral agierende*n Dienstleister*in pervertiert.
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2. Das Argument, man müsse einen nicht-konsekutiven Master kostenneutral finanzieren sehen wir kritisch: Sollte eine staatliche Hochschule, nicht nur Studiengänge anbieten, die bereits staatliche ausfinanziert sind und daher gerade nicht kostenneutral sind? Nicht ausfinanzierte Studiengänge obliegen klassischerweise den privaten Hochschulen, auch hier gibt es so ein vielfältiges Angebot, dass keinerlei Notwendigkeit besteht, solche Studienangebote zu integrieren. So scheint es eher so zu sein, als wolle man die staatlichen Hochschulen politisch schleichend transformieren, indem man ein Premiumstudienangebot für einen erlauchten Kreis gut Stituierter schafft, die unter ganz anderen Begdingungen studieren und dementsprechend besser ausgebildet sind. In der Folge kann dann diese bessere Qualifikation genutzt werden, um scheinbar im Sinne der Absolvent*innen ein solches Studienangebot auszubauen und schleichend die staatliche Hochschule abzuschaffen.  
  
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3.Mittlerweile sind die nicht-konsekutiven Master ein Auslaufmodell. Es soll in Zukunft nur noch weiterbildende Studiengänge geben, die Berufserfahrung voraussetzen, für die aber auch Gebühren erhoben werden können. Auch diese sollten jedoch staatlich ausfinanziert sein und nicht von den Studierenden finanziert werden. Einerseits bräuchten gerade Arbeitslose, die in ihrem jeweiligen Beruf aus welchem Grund auch immer entlassen wurden, eine Möglichkeit durch eine weitere Qualifikation ihre Einstellungschancen zu steigern, andererseits gibt es viele andere Gruppen wie Eltern die durch solche Gebühren davon faktisch ausgeschlossen würden.
  
Unseres Erachtens schließen derartig teure Studiengänge einen Großteil der Gesellschaft von vornherein aus. Dies ist nicht akzeptabel, da die Universität Heidelberg als staatliche Hochschule unserer Auffassung nach eine Institution ist, deren Angebote für die gesamte Gesellschaft offen sein müssen.  
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Quelle: http://mwk.baden-wuerttemberg.de/uploads/media/Eckpunkte_Studiengebuehren290711.pdf
  
1.a) Das Argument, es gäbe Stipendien, um Punkt 1. zu entschärfen, halten wir in dieser Form für wenig plausibel. Stipendien fördern nur einen sehr geringen Prozentsatz der Studierenden, und häufig ist es kaum ersichtlich, ob wirklich diejenigen ein Stipendium erhalten, die es unter Berücksichtigung sozialer Gesichtspunkte benötigen würden, da Stipendien größtenteils notenfixiert sind. Die Art und Weise, wie diese Noten zustande kommen, spielt oftmals nur eine sehr untergeordnete Rolle. Stipendien sorgen daher nicht für ein Auffangen sozialer Härten, sondern maximal für eine geringfügige Linderung.  
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Bis die FSK dazu eine stimmige Positionierung hat, sind seitens der FSK-Vertreter*innen im SAL und im Senat alle solchen Studiengänge abzulehnen.  
  
2.) Das Argument, man müsse einen nicht-konsekutiven Masterstudiengang kostenneutral finanzieren, sehen wir kritisch: Wir fragen uns, weshalb die Medizinische Fakultät Heidelberg daraus nicht einen konsekutiven Master machen kann? In diesem Fall würden weniger Studiengebühren erhoben, und die soziale Selektion wäre um ein Vielfaches vermindert. Das Kostenargument wäre entschärft.
 
  
3.) Wir haben uns bei der Abstimmung im Senat dennoch enthalten (und nicht dagegen gestimmt), weil wir die vorgenommene Änderung, die Jahresgebühren von 14.100 Euro jetzt nicht mehr auf einmal, sondern semesterweise zahlen zu müssen, als begrüßenswert erachten. Denn hierdurch wird - zumindest marginal - die soziale Trennschärfe des Studienganges verringert.
 
  
Im selben Zug wird aber gerade durch solche Maßnahmen der Status Quo gefestigt und versucht, etwaiger Kritik den Wind aus den Segeln zu nehmen.
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Und Stellungnahme zu einer PO aus dem SAL (vermutlich die Vorfassung zu der anderen Stellungnahme und daher ist die erste wohl besser formuliert...):
 
 
 
1. Wir finden es falsch, dass es Studiengänge gibt, für die man Gebühren in Höhe von 14100 Euro<br>zu zahlen hat.<br>Solche Studiengänge schließen einen Großteil der Gesellschaft von vornherein aus. Dies ist<br>problematisch, da die Universität Heidelberg als staatliche Hochschule unserer Auffassung nach<br>eine Institution sein sollte, deren Angebote für die gesamte Gesellschaft offen sein sollte.<br>1.a) Das Argument, es gäbe Stipendien um Punkt 1. zu entschärfen, halten wir in dieser Form für<br>wenig plausibel. Stipendien fördern nur einen sehr geringen Prozentsatz und es ist häufig nicht klar,<br>ob diejenigen Stipendien bekommen, die es von sozialen Gesichtspunkten betrachtet benötigen<br>würden.<br>Stipendien sind hauptsächlich notenfixiert. Wie diese Noten zustande kommen, spielt letztlich<br>oftmals nur eine sehr untergeordnete Rolle. Stipendien sorgen daher, bedingt durch ihren Ansatz,<br>nicht für ein Auffangen sozialer Härten, sondern maximal für eine minimale Linderung.<br>2. Das Argument, man müsse einen nicht-konsekutiven Master kostenneutral finanzieren sehen wir<br>kritisch: Wir fragen uns, weshalb die Medizinische Fakultät Heidelberg daraus nicht einen<br>konsekutiven Master macht? Das Kostenargument, welches wir im nicht-konsekutiven Fall<br>nachvollziehen könnten, kann hier nicht geltend gemacht werden.<br>3. Die Änderung, die Jahresgebühren von 14100 Euro, jetzt nicht auf einmal, sondern semesterweise<br>zahlen zu müssen ist insofern begrüßenswert, als dass hierdurch die soziale Trennschärfe des<br>Studienganges ein wenig verringert wird.<br>Im selben Zug wird gerade durch solche Maßnahmen jedoch der status quo gefestigt und versucht,<br>etwaiger Kritik den Wind aus den Segel zu nehmen.<br>
 

Version vom 22. September 2011, 21:12 Uhr

Wir finden es falsch, dass es Studiengänge gibt, für die man Gebühren in Höhe von 14100 Euro zu zahlen hat.
Solche Studiengänge schließen einen Großteil der Gesellschaft von vornherein aus. Dies ist problematisch, da die Universität Heidelberg als staatliche Hochschule unserer Auffassung nach eine Institution sein sollte, deren Angebote für die gesamte Gesellschaft offen sein sollte.
1.a) Das Argument, es gäbe Stipendien um Punkt 1. zu entschärfen, halten wir in dieser Form für wenig plausibel. Stipendien fördern nur einen sehr geringen Prozentsatz und es ist häufig nicht klar, ob diejenigen Stipendien bekommen, die es von sozialen Gesichtspunkten betrachtet benötigen würden.
Stipendien sind hauptsächlich notenfixiert. Wie diese Noten zustande kommen, spielt letztlich oftmals nur eine sehr untergeordnete Rolle. Stipendien sorgen daher, bedingt durch ihren Ansatz, nicht für ein Auffangen sozialer Härten, sondern maximal für eine minimale Linderung.

2. Das Argument, man müsse einen nicht-konsekutiven Master kostenneutral finanzieren sehen wir kritisch: Sollte eine staatliche Hochschule, nicht nur Studiengänge anbieten, die bereits staatliche ausfinanziert sind und daher gerade nicht kostenneutral sind? Nicht ausfinanzierte Studiengänge obliegen klassischerweise den privaten Hochschulen, auch hier gibt es so ein vielfältiges Angebot, dass keinerlei Notwendigkeit besteht, solche Studienangebote zu integrieren. So scheint es eher so zu sein, als wolle man die staatlichen Hochschulen politisch schleichend transformieren, indem man ein Premiumstudienangebot für einen erlauchten Kreis gut Stituierter schafft, die unter ganz anderen Begdingungen studieren und dementsprechend besser ausgebildet sind. In der Folge kann dann diese bessere Qualifikation genutzt werden, um scheinbar im Sinne der Absolvent*innen ein solches Studienangebot auszubauen und schleichend die staatliche Hochschule abzuschaffen.

3.Mittlerweile sind die nicht-konsekutiven Master ein Auslaufmodell. Es soll in Zukunft nur noch weiterbildende Studiengänge geben, die Berufserfahrung voraussetzen, für die aber auch Gebühren erhoben werden können. Auch diese sollten jedoch staatlich ausfinanziert sein und nicht von den Studierenden finanziert werden. Einerseits bräuchten gerade Arbeitslose, die in ihrem jeweiligen Beruf aus welchem Grund auch immer entlassen wurden, eine Möglichkeit durch eine weitere Qualifikation ihre Einstellungschancen zu steigern, andererseits gibt es viele andere Gruppen wie Eltern die durch solche Gebühren davon faktisch ausgeschlossen würden.

Quelle: http://mwk.baden-wuerttemberg.de/uploads/media/Eckpunkte_Studiengebuehren290711.pdf

Bis die FSK dazu eine stimmige Positionierung hat, sind seitens der FSK-Vertreter*innen im SAL und im Senat alle solchen Studiengänge abzulehnen.