Freiräume: Unterschied zwischen den Versionen
Kai (Diskussion | Beiträge) |
Agsm (Diskussion | Beiträge) K |
||
(Eine dazwischenliegende Version von einem anderen Benutzer wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
1. Version vorgelegt in der Offenen Rektoratsgruppe zur Arbeit an studentischer Mitbestimmung und Selbstverwaltung – 15.10.09<br><br> | 1. Version vorgelegt in der Offenen Rektoratsgruppe zur Arbeit an studentischer Mitbestimmung und Selbstverwaltung – 15.10.09<br><br> | ||
− | Originaldokument (ohne Ergänzungen) als pdf - [ | + | Originaldokument (ohne Ergänzungen) als pdf - [[Media:Freir%C3%A4ume.pdf|Freiräume]] |
= Freiräume<br> = | = Freiräume<br> = | ||
Zeile 19: | Zeile 19: | ||
Im Laufe der letzten Jahre hat die Studierendenschaft schrittweise immer mehr selbstverwaltete Räumlichkeiten eingebüßt. Als Beispiele sollen nur genannt werden das ehemalige Collegium Academicum, das bis in die 70er Jahre kulturelles und soziales Zentrum des Heidelberger Studierendenlebens war, den ehemaligen „Party-Keller“ im Haus Buhl und die Umsiedlung der Büroräume der Fachschaftskonferenz aus einem großen, zentral gelegenen Haus in der Altstadt in beengte Kellerräume am Philosophenweg vor wenigen Jahren. Es bleibt nicht viel mehr als der Romanische Keller – der jedoch jederzeit von der Univerwaltung selbst genutzt werden kann – und in einigen Instituten eigene Fachschaftsräume, die jedoch bei weitem nicht ausreichen und teilweise sogar als Lagerräume genutzt werden müssen. In den letzten Monaten haben die Besetzung der alten Universität und des Romanischen Seminars gezeigt, welch kreatives Potential sich entfalten kann, wenn Studierende die Möglichkeit haben, sich in zentralen Räumlichkeiten zu treffen.<br>In den meisten anderen Universitätsstädten gibt es studentische Cafés, selbstverwaltete (Veranstaltungs-)Räume für Theater- oder Musikgruppen, Treffpunkte kritischer Diskussionskreise, Infrastruktur und Arbeitsräume für Medienprojekte, Büroräume für die studentische Selbstverwaltung, schlussendlich: zentrale Orte, an denen sich das studentische Leben in seiner Vielfalt frei entfalten kann.<br>Weiterhin braucht die Organisierte Studierendenschaft, deren Einrichtung auch im Rahmen dieser Arbeitsgruppe diskutiert wird, Räumlichkeiten, in denen sich der notwendige Meinungsbildungs-prozess der Studierenden vollziehen kann.<br><br> | Im Laufe der letzten Jahre hat die Studierendenschaft schrittweise immer mehr selbstverwaltete Räumlichkeiten eingebüßt. Als Beispiele sollen nur genannt werden das ehemalige Collegium Academicum, das bis in die 70er Jahre kulturelles und soziales Zentrum des Heidelberger Studierendenlebens war, den ehemaligen „Party-Keller“ im Haus Buhl und die Umsiedlung der Büroräume der Fachschaftskonferenz aus einem großen, zentral gelegenen Haus in der Altstadt in beengte Kellerräume am Philosophenweg vor wenigen Jahren. Es bleibt nicht viel mehr als der Romanische Keller – der jedoch jederzeit von der Univerwaltung selbst genutzt werden kann – und in einigen Instituten eigene Fachschaftsräume, die jedoch bei weitem nicht ausreichen und teilweise sogar als Lagerräume genutzt werden müssen. In den letzten Monaten haben die Besetzung der alten Universität und des Romanischen Seminars gezeigt, welch kreatives Potential sich entfalten kann, wenn Studierende die Möglichkeit haben, sich in zentralen Räumlichkeiten zu treffen.<br>In den meisten anderen Universitätsstädten gibt es studentische Cafés, selbstverwaltete (Veranstaltungs-)Räume für Theater- oder Musikgruppen, Treffpunkte kritischer Diskussionskreise, Infrastruktur und Arbeitsräume für Medienprojekte, Büroräume für die studentische Selbstverwaltung, schlussendlich: zentrale Orte, an denen sich das studentische Leben in seiner Vielfalt frei entfalten kann.<br>Weiterhin braucht die Organisierte Studierendenschaft, deren Einrichtung auch im Rahmen dieser Arbeitsgruppe diskutiert wird, Räumlichkeiten, in denen sich der notwendige Meinungsbildungs-prozess der Studierenden vollziehen kann.<br><br> | ||
− | '''Deswegen ist einzurichten:'''<br>- Je ein selbstverwaltetes Studierendenhaus im Neuenheimer Feld und in der Altstadt, dessen jeweilige Größe den vielfältigen Anforderungen gerecht werden muss<br>- Als Übergangslösung zum Beginn des Sommersemesters 2010 vorläufig freigegebene Räume, während Neubauten bzw. die Bereitstellung und Einrichtung der Studierendenhäuser geplant wird.<br> | + | '''Deswegen ist einzurichten:'''<br>- Je ein selbstverwaltetes Studierendenhaus im Neuenheimer Feld und in der Altstadt, dessen jeweilige Größe den vielfältigen Anforderungen gerecht werden muss<br>- Als Übergangslösung zum Beginn des Sommersemesters 2010 vorläufig freigegebene Räume, während Neubauten bzw. die Bereitstellung und Einrichtung der Studierendenhäuser geplant wird.<br> |
+ | |||
+ | [[Category:Arbeitspapiere]] |
Aktuelle Version vom 30. Juli 2011, 23:25 Uhr
1. Version vorgelegt in der Offenen Rektoratsgruppe zur Arbeit an studentischer Mitbestimmung und Selbstverwaltung – 15.10.09
Originaldokument (ohne Ergänzungen) als pdf - Freiräume
1 Freiräume
1.1
1. Nutzung der vorhandenen Universitätsräumlichkeiten
Als Volluniversität, die laut aktuellen Statistiken 373 ProfessorInnen, ca. 4200 wissenschaftliche MitarbeiterInnen und ungefähr 27.600 Studierende zählt, hat die Ruperto-Carola zahlreiche Räumlichkeiten zur Verfügung. Diese werden für Vorlesungen, als Seminarräume und teilweise auch für selbstorganisierte Veranstaltungen der Studierenden genutzt. Man könnte also meinen, es stünde den Studierenden genügend Raum zur Verfügung. Nach eigener Aussage genoss auch Rektor Eitel in seiner Studentenzeit die Vorzüge jederzeit frei zugänglicher Hörsäle.
Soweit zur schönen Theorie, die Realität sieht leider anders aus. Im Neuenheimer Feld sind Seminarräume des Theoretikums häufig unbesetzt. Teilweise werden sie von Studierenden etwa als Rückzugsräume zum selbstständigen Lernen genutzt. Häufig jedoch sind diese Räume abgeschlossen und ohne vorherige Anmeldung nicht verfügbar – sie stehen ungenutzt leer. Für eine Nutzung müssen schriftliche Anträge gestellt werden.
In der neuen Universität gestaltet sich die Situation ähnlich: Leere Räume werden abgeschlossen und eventuell offene Räume müssen auf Drängen der HausmeisterInnen geräumt werden. Es erübrigt sich auszuführen, dass man in den meisten Altstadtinstituten entsprechend verfährt.
Dass es auch anders geht, belegt die Regelung im psychologischen Institut: Die vorhandenen Übungsräume sind immer offen, die Fachschaft hat einen geräumigen und gemütlich eingerichteten Kaffeekeller mit Kochnische und angeschlossenem Lager zur Verfügung. Weiterhin gibt es trotz akuter Raumnot im Institut einen studentischen Aufenthaltsraum mit Getränkeautomat.
Es bleibt also zu konstatieren, dass oft bloße bürokratische Hürden es erschweren, die Räume der Universität sinnvoll zu nutzen und derartige Hindernisse durch einfache Dienstanweisungen o.ä. innerhalb der Universitätsverwaltung einfach zu beseitigen sind. Darüberhinaus besteht jedoch weitergehender Verbesserungsbedarf.
Ergänzung:
In den Lern- und Arbeitsräumen für Studierende mangelt es auch an Material, wie z.B. Tische, Stellwände, Flipcharts etc., die als Präsentations- Arbeits- oder Informationsoberfläche geeignet sind.
In Kürze also die Forderungen:
- Alle Seminarräume, Hörsäle u. ä. Räume der Universität müssen innerhalb eines auch für die HausmeisterInnen akzeptablen Rahmens – etwa zwischen 11 Uhr und 22 Uhr – offen und jederzeit zugänglich sein
- Um Planungssicherheit für regelmäßige Treffen zu gewährleisten muss ein einfach zugängliches Reservierungssystem etabliert werden – vgl. Raumnutzungspläne der großen Bibliotheken oder z.B. online im LSF
- In jedem Institut sind dauerhaft geöffnete und freigehaltene Aufenthalts- und Ruheräume in angemessener Größe für Studierende einzurichten z. B. in Verantwortung der Fachschaften
Offene Rektoratsgruppe zur Arbeit an studentischer Mitbestimmung und Selbstverwaltung – 15.10.09
1.2 2. Einrichtung von selbstverwalteten Studierendenhäusern
Im Laufe der letzten Jahre hat die Studierendenschaft schrittweise immer mehr selbstverwaltete Räumlichkeiten eingebüßt. Als Beispiele sollen nur genannt werden das ehemalige Collegium Academicum, das bis in die 70er Jahre kulturelles und soziales Zentrum des Heidelberger Studierendenlebens war, den ehemaligen „Party-Keller“ im Haus Buhl und die Umsiedlung der Büroräume der Fachschaftskonferenz aus einem großen, zentral gelegenen Haus in der Altstadt in beengte Kellerräume am Philosophenweg vor wenigen Jahren. Es bleibt nicht viel mehr als der Romanische Keller – der jedoch jederzeit von der Univerwaltung selbst genutzt werden kann – und in einigen Instituten eigene Fachschaftsräume, die jedoch bei weitem nicht ausreichen und teilweise sogar als Lagerräume genutzt werden müssen. In den letzten Monaten haben die Besetzung der alten Universität und des Romanischen Seminars gezeigt, welch kreatives Potential sich entfalten kann, wenn Studierende die Möglichkeit haben, sich in zentralen Räumlichkeiten zu treffen.
In den meisten anderen Universitätsstädten gibt es studentische Cafés, selbstverwaltete (Veranstaltungs-)Räume für Theater- oder Musikgruppen, Treffpunkte kritischer Diskussionskreise, Infrastruktur und Arbeitsräume für Medienprojekte, Büroräume für die studentische Selbstverwaltung, schlussendlich: zentrale Orte, an denen sich das studentische Leben in seiner Vielfalt frei entfalten kann.
Weiterhin braucht die Organisierte Studierendenschaft, deren Einrichtung auch im Rahmen dieser Arbeitsgruppe diskutiert wird, Räumlichkeiten, in denen sich der notwendige Meinungsbildungs-prozess der Studierenden vollziehen kann.
Deswegen ist einzurichten:
- Je ein selbstverwaltetes Studierendenhaus im Neuenheimer Feld und in der Altstadt, dessen jeweilige Größe den vielfältigen Anforderungen gerecht werden muss
- Als Übergangslösung zum Beginn des Sommersemesters 2010 vorläufig freigegebene Räume, während Neubauten bzw. die Bereitstellung und Einrichtung der Studierendenhäuser geplant wird.