Bologna-Gipfel/Studierbarkeit: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Ein Aspekt der Bologna - Erklärung, die auf dem | + | Ein Aspekt der Bologna - Erklärung, die auf dem Schavans Gipfel besprochen werden soll, ist die '''Studierbarkeit'''. D.h., dass Studiengänge so angelegt sind, dass es für Studierende möglich ist, die entsprechenden Vorgaben zu erfüllen. Dies beinhaltet zum Beispiel, ob die angeforderte Stoffmenge in der dafür vorgesehenen Zeit bewältigbar ist. |
− | + | Die Studierbarkeit soll mit Hilfe von Akkreditierungsagenturen gewährleistet werden. Die „Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen in Deutschland“ beruft private Agenturen, die dann einzelne Studiengänge bewerten. Die Akkreditierung von Studiengängen wird in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Sie kostet jeweils 10.000€ bis 15.000€. Diese Kosten gehen in Bundesländern, in denen keine zusätzlichen Finanzmittel für die Akkreditierung bereitgestellt werden, zu Lasten der Ausstattung für die Lehre. Desweiteren ist es generell umstritten, inwiefern Qualitätsverbesserungen durch Akkreditierungen erreicht werden. | |
− | Die Studierbarkeit | + | Die Kriterien können die Agenturen bei ihrer Bewertung weitgehend selbst bestimmen. Die KMK (Kultusministerkonferenz) hat zwar „Ländergemeinsame Strukturvorgaben für die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen“ formuliert, die von den Agenturen berücksichtigt werden sollen, trotzdem setzen die Agenturen oft eine sehr hohe Leistungsfähigkeit voraus. So sollen zum Beispiel jedes Jahr 60 Leistungspunkte mit jeweils 30 Stunden Arbeitsbelastung erreicht werden. |
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+ | Diese Belastung ist allerding viel zu hoch. Studien belegen, dass Studierende Spitzenreiter sind, wenn es um Medikamentenkonsum geht. Die häufigsten Beschwerden sind Depressionen, Burn-out Syndrom, Migräne oder Rückenschmerzen. Sie alle sind auf Leistungsdruck und Stress zurückzuführen, was an deutschen Hochschulen zum Alltag gehört. | ||
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+ | Was die Akkreditierung außerdem nicht bewerten kann, ist die finanzielle Situation einiger Fächer. Gerade in Heidelberg haben wir mit dem Romanistischen Institut der Universität, oder der Pädagogischen Hochschule die besten Beispiele: So gut ein System auch angelegt sein mag, ohne die notwendige Finanzierung ist ''Studierbarkeit'' nicht gewährleistet. Und anstatt das einzusehen und elementar wichtige Veränderungen herbeizuführen, werden die Studiengebühren dazu genutzt entstehende Löcher zu stopfen. | ||
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+ | Es lässt sich also festhalten, dass Akkreditierung, die zu Studierbarkeit von Studienfächern führen soll, im allgemeinen, genauso wie in der konkreten Umsetzung stark zu bemängeln ist. | ||
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Aktuelle Version vom 11. Mai 2010, 07:16 Uhr
1 Ideen
- Akkreditierung
- Private Agenturen bewerten Studiengänge nach Kritieren auf Studierbarkeit, Modularisierung, Umsetzung ECTS
- kostet ca. 10000€/Studiengang alle paar(?) Jahre
- Agenturen setzen sehr hohe Leistungsfähigkeit der Studierenden voraus
- Gesundheitliche Probleme (es gibt Statistiken, TK), z.B. Burn Out, Rückenschmerzen, Depressionen
- Mangelnde Finanzierung der Institute führt zu schlecht oder gar nicht studierbaren Studiengängen (z.B. Romanistik, PH)
- Löcher werden mit Studiengebühren gedeckt statt solider öffentlicher Finanzierung
2 Text
Ein Aspekt der Bologna - Erklärung, die auf dem Schavans Gipfel besprochen werden soll, ist die Studierbarkeit. D.h., dass Studiengänge so angelegt sind, dass es für Studierende möglich ist, die entsprechenden Vorgaben zu erfüllen. Dies beinhaltet zum Beispiel, ob die angeforderte Stoffmenge in der dafür vorgesehenen Zeit bewältigbar ist.
Die Studierbarkeit soll mit Hilfe von Akkreditierungsagenturen gewährleistet werden. Die „Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen in Deutschland“ beruft private Agenturen, die dann einzelne Studiengänge bewerten. Die Akkreditierung von Studiengängen wird in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Sie kostet jeweils 10.000€ bis 15.000€. Diese Kosten gehen in Bundesländern, in denen keine zusätzlichen Finanzmittel für die Akkreditierung bereitgestellt werden, zu Lasten der Ausstattung für die Lehre. Desweiteren ist es generell umstritten, inwiefern Qualitätsverbesserungen durch Akkreditierungen erreicht werden.
Die Kriterien können die Agenturen bei ihrer Bewertung weitgehend selbst bestimmen. Die KMK (Kultusministerkonferenz) hat zwar „Ländergemeinsame Strukturvorgaben für die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen“ formuliert, die von den Agenturen berücksichtigt werden sollen, trotzdem setzen die Agenturen oft eine sehr hohe Leistungsfähigkeit voraus. So sollen zum Beispiel jedes Jahr 60 Leistungspunkte mit jeweils 30 Stunden Arbeitsbelastung erreicht werden.
Diese Belastung ist allerding viel zu hoch. Studien belegen, dass Studierende Spitzenreiter sind, wenn es um Medikamentenkonsum geht. Die häufigsten Beschwerden sind Depressionen, Burn-out Syndrom, Migräne oder Rückenschmerzen. Sie alle sind auf Leistungsdruck und Stress zurückzuführen, was an deutschen Hochschulen zum Alltag gehört.
Was die Akkreditierung außerdem nicht bewerten kann, ist die finanzielle Situation einiger Fächer. Gerade in Heidelberg haben wir mit dem Romanistischen Institut der Universität, oder der Pädagogischen Hochschule die besten Beispiele: So gut ein System auch angelegt sein mag, ohne die notwendige Finanzierung ist Studierbarkeit nicht gewährleistet. Und anstatt das einzusehen und elementar wichtige Veränderungen herbeizuführen, werden die Studiengebühren dazu genutzt entstehende Löcher zu stopfen.
Es lässt sich also festhalten, dass Akkreditierung, die zu Studierbarkeit von Studienfächern führen soll, im allgemeinen, genauso wie in der konkreten Umsetzung stark zu bemängeln ist.
3 Druckfertig
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Basiert auf Version vom 23:42, 9. Mai 2010